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Hochschule und Placebo

2018-11-16 16:43

Am Dienstag war ich an der Uni Düsseldorf in gewisser Weise ein Vorprogramm zu Eckart von Hirschhausen. So konnte ich ihn mal live vor Medizinstudierenden erleben: durchaus ein anderes Bild als das, was ich bislang für Sekundenbruchteile im Fernsehen gesehen habe.

Besonders prominent kam das Thema "Placebo" vor -- und die Wichtigkeit des Placebo-Effekts für die ärztliche Kunst. Das hat mich ins Grübeln gebracht, ob wir an den Unis und den Fachhochschulen nicht auch massiv auf den Placebo-Effekt setzen: altehrwürdige oder aber postmoderne Bauten (ok, teilweise bröckelig), Aufnahme- und Abschlussrituale, obskure Prüfungen usw. Das Wichtigste dürfte sein, dass die Studierenden an das glauben. Aber das Allerwichtigste dürfte sein, dass die Dozierenden daran glauben.

Vielleicht machen die Kolleg(inn)en, die Erfolge auf Linked-in und Twitter posten, genau das richtig: Die glauben daran, dass das funktioniert, was sie tun. Wer dagegen wie ich öffentlich zweifelt, ob er auf dem richtigen Weg ist, kann keinen Placebo-Effekt hervorrufen. Ich muss lernen, meine Zweifel für mich zu behalten und in Hörsaal und Seminarraum felsenfest so zu spielen, als ob das, was ich da gerade mache, das einzig Wahre ist.

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