Jörn Loviscach: Neues aus der OER-Blase

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Neues aus der OER-Blase

2019-11-25 17:01

Der Abschlussbericht des Vorprojektes "Content-Marktplatz NRW" ist nicht ganz so blauäugig, wie er hätte sein können; trotzdem scheint mein Vortrag MOOCs und OER – ein Post Mortem nicht angekommen zu sein. Zum Beispiel:

Die Produktionsverhältnisse sind prekär: OER durch befristet angestellte WiMis? OER durch auf Anerkennung hoffende Unbezahlte?
Die gesetzlich verlangte Barrierefreiheit wird enorme Finanzmittel verschlingen, falls man nicht einfach PDF-Texte produziert. Als Verlag mit EdTech-Ambitionen würde ich mich auf die Lauer legen und abwarten, bis die oder der erste Lernende den Klageweg beschreitet. Dann würde ich den Hochschulen eine richtig teure gesetzeskonforme Alternative anbieten.
Es gibt schon viel zu viel. Es ist bereits alles gesagt, aber nicht von jeder/jedem und in 8K.
Wenn man ein Wunschkonzert bei den Profs veranstaltet (siehe den Anhang des Berichts), muss man sich auch überlegen, was die dann wirklich nutzen/tun werden. Wunsch vs. Wirklichkeit: Man denke an das ungenutzte Abo fürs Fitness-Studio.

Bei den "Reputationskosten" (immerhin Kudos für diese Kategorie!) fehlen ganz dick: peinliche Fehler (kovariant/kontravariant verwechselt), Haarsträubendes (die Menschheit mit Nullpunktsenergie versorgen) und bei mir Videos, die das Niveau belegen (Bruchrechnen; Elektromagnetismus ohne Formeln).

Auf die Schöpfung des Plurals "die Contents" hätte die deutsche Sprache verzichten können.

Und der ideell wie finanziell teuerste Fehler: Content ist die völlig falsche Baustelle.

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