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Voller-Hörsaal-Neid

2020-01-26 10:12

10 Leute im Hörsaal, aber 35 Anmeldungen zur Klausur.* Und dann meckern die Leute, dass Digitalisierung und Teilzeitstudium für deutsche Hochschulen Fremdwörter seien! Ich bin immer total neidisch, wenn ich durch die Fenster sehen muss, wie andere Leute stundenlang vor brechend vollen Hörsälen dozieren dürfen. Ich versuche dann schon, wegzuschauen.

* Für Euch an den Unis: Yup, an FHs ist es so viel kleiner.

Kommentar vom 2020-01-26, 16:27

Dafür sind Ihre Vorlesungen auf YouTube so gut besucht wie bei niemand anderem. ;)

Kommentar vom 2020-01-26, 17:56

@Kommentator(in) von 16:27: Ja, aber auch nur, was andere deutschsprachige (!) Profs (!) angeht – und selbst da nur in der Summe, nicht beim Einzelvideo. Und auch nur, wenn man den hemmungslos übertriebenen View-Zahlen auf YouTube naiv glaubt: Im Hörsaal gehen nicht nach einer Minute 90 % raus. Zumindest meist noch nicht. Aber ich glaube sowieso nicht, dass man aus den Videos ernsthaft etwas lernt. Ich selbst käme nicht im Traum auf den Gedanken, mit Videos etwas außer Sprachen lernen zu wollen. J.L.

Kommentar vom 2020-01-27, 23:06

Die Idee haben Sie uns beigebracht, und definitiv den Mut, an komplexen Themen dran zu bleiben. Bei Ihnen fühlt man sich Mensch. :-)

Kommentar vom 2020-01-30, 14:47

Mamma Mia, dann machen Sie es doch! Ehrlich gesagt, beneide ich die Studierenden, die an FHs bei guten Didaktikern studieren, immer mehr. Hörsaal kann der Horror sein, besonders bei Agoraphobie und Audiosensitivität und Neurodiversities. Und als Prof – nun ja, viele mögen es nicht wirklich, (Die Verpflichtung zu Theophysik-Vorlesungen wird gewürfelt.) unten vor der 400 Leute umfassenden Meute zu stehen und zu reden. Gute Tricks, damit nicht so viele Leute kommen: monotones Reden, ganz klein an der Tafel schreiben, damit man es ab der 6. Reihe nur noch mit Fernglas lesen kann, und ständiges Abweichen vom Skript eines Kollegen. Aber wenn Sie unbedingt wollen, die meisten Unis würden Sie doch mit Kusshand nehmen, wenn Sie (unbezahlt) eine Lehrverpflichtung für ein Semester übernehmen wollen. :-) Das berühmte Sabbatical kann man doch auch als Beamter mit Lehren woanders verbringen. Oder ...?

Kommentar vom 2020-01-30, 14:59

@Kommenator(in) von 14:47: Die Uni-Profs wollen zwar keine Anfänger*innen-Vorlesungen machen, aber einen FH-Prof (gratis oder nicht) ranzulassen, der über keine venia legendia verfügt, wäre ein zu großer Reputationsschaden. No way. – Zum Sabbatical: Das kann ich nur nehmen, wenn ich Leute finde, die meine Lehre für 30 €/Unterrichtsstunde machen (Prüfungen nicht extra bezahlt). In den Geisteswissenschaften mag das gehen. J.L.

Kommentar vom 2020-01-31, 23:58

30 Euro die Stunde? Wer als Mathedozent ohne Festanstellung an der FH lehrt, muss wohl Masochist, Asket oder wohlhabend sein. Was für ein Desaster für die Wissenschaft, wenn man weiß, wie die Einstiegsgehälter in der Wirtschaft sind. Oder gibt es eine Lehrverpflichtung für die neuerdings an Ihrer FH Promovierenden?

Kommentar vom 2020-02-01, 10:02

@Kommentator(in) von 23:58: Das könnte in der Tat ein wichtiger Grund sein, weshalb meine Kolleg*innen im Lande so hinter dem Promotionsrecht her sind (oder zu sein scheinen; vielleicht ist das nur Mache des Verbands, so wie auch der ADAC nur scheinbar für alle Autofahrenden spricht). Auf jeden Fall sieht man schon jetzt landauf, landab allein durch die kooperativen Promotionen qualitativ bedenkliche Tendenzen in der Lehre. J.L.

Kommentar vom 2020-02-08, 18:24

[wunschgemäß gelöscht, J.L.]

Kommentar vom 2020-02-08, 19:09

@Kommentator(in) von 18:24: Ach, ach, das mit den Grundlagen der Logik klappt bei den Leuten hier in den Veranstaltungen auch nie. Die Aussage "Man lässt keinen FH-Prof ran, der über keine venia legendi verfügt" wird *nicht* wiederlegt durch "Es macht ein Uni-PostDoc, der (augenscheinlich) über keine venia legendi verfügt." Und das nicht mal in Frankfurt, selbst wenn man da mit Fachhochschulreife an die Uni darf. J.L.

Kommentar vom 2020-02-10, 23:19

Warum falsifiziert bitte ein Einzelbeispiel (es gibt noch mehr, aber lassen wir die einfach mal beiseite) Ihre Aussage nicht? ODER eigentlich nicht? ;-) Haben Sie hier die Hoheit des Seitenbetreibers über das Wesen und den Schein der Logik?:-) Grins – oder bin ich einfach zu sehr in der Postmoderne gefangen? Die Aussage also, dass man als " FH Prof an die Uni dürfe", "darf" kann ich weder verneinen noch bestätigen, es ging mìr allein um den Status quo des PhD mit 10 Jahren Lehrerfahrung, aber ohne venia legendi, ;-) in der Lehre! Mathematica Mia!! Ich bin nun gespannt auf Ihre Formallogische Widerlegung!
Übrigens passt man sich als Besucher Ihrer Seite gerne Ihren stetigen widersprüchlichen Aussagen an. Mal muss die Mathematik zerstört, mal gerettet werden; man fühlt sich wie zu Hause im Salon Lovi. Schön, dass es Sie gibt!

Kommentar vom 2020-02-10, 23:30

Mit Fachhochschulreife darf man übrigens nur bedingt - also unter föderaler Souveränität - als Studi hier an die Uni. :-) https://www.uni-frankfurt.de/59490204/Fachhochschulreife

Kommentar vom 2020-02-11, 10:13

@Kommentator(in) von 23:19: Ja, das muss an der Postmoderne liegen. Mathematik ist einfach zu undemokratisch. "Post-Doc ohne venia legendi" ist kein Spezialfall von "FH-Prof ohne venia legendi". – Ich folge streng dem Pentabarf . J.L.

Kommentar vom 2020-02-11, 10:19

@Kommentator(in) von 23:30: Die Ausnahmen Staatsexamen und Magister haben meines Wissens sowieso wegen Bologna keine Zukunft, sondern erleiden allenfalls ein langsamen Hinsiechen. J.L.

Kommentar vom 2020-02-13, 10:42

Pentabarf ... :-) Caramba, Ihr Humor würde selbst die Hörsaalwände erschaudernd zum Lachen bringen.

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