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Cybern im Staatsdienst

2020-12-11 19:53

Beim BND ist derzeit eine Stelle für Menschen ausgeschrieben, die Staatstro "einzigartige, individuell entwickelte Werkzeuge zur Aufklärung und Informationssammlung von Computersystemen, Netzwerken und mobilen Endgeräten" bauen wollen.

Viel Enthusiasmus wird vorausgesetzt, denn es gibt Entgeltgruppe 10 plus maximal 1000 €/Monat plus eine undefinierte "behördenspezifische Zulage". Allerdings darf man sich schon ein Jahr vor dem Bachelorabschluss bewerben. Es werden ja nur gefordert: fundierte Kenntnisse/Erfahrungen in Windows, Linux, iOS, Android, C, C++, Assembler, Software Reverse Engineering, Schwachstellenforschung und -analyse, Netzwerke, Bash, PowerShell, Perl, Python, Pentesting, und – wohl die größte Herausforderung – eine sehr gute mündliche und schriftliche Ausdrucksweise in deutscher und englischer Sprache.

Man könnte nun darüber klagen, dass diese Anzeige ein jämmerliches Bild abgebe und dass die "Dienste" anderer Länder einfach mit Geldköfferchen hinter den Bühnen der einschlägigen Konferenzen ständen, um dort die Besten anzubaggern. Aber man sollte Stellenanzeigen (wie alles andere) nie at face value nehmen. Beispiel: Wenn ich ein Unternehmen hätte, das kurz vor der Pleite stünde, würde ich ganz viele Stellenanzeigen schalten, um meine Investor*innen in Sicherheit zu wiegen. Vielleicht ist also auch diese Anzeige raffinierter, was Adressat*innen und/oder Botschaften anbelangt. Sie könnte etwa ein Hilfeschrei aus den Tiefen des Dienstes sein; oder sie ist ein Honeypot für Menschen, die planen, den Hauptteil ihres Gehalts verdeckt aus dem Ausland zu beziehen.

Hat tip an golem.de für den Hinweis darauf.

Kommentar vom 2020-12-13, 18:13

Ach, Sie wissen doch, wie der öffentliche Dienst arbeitet: Selbst, wenn man den optimalen Kandidaten gefunden hätte, müsste die Stelle dennoch ausgeschrieben werden. Je schlimmer man die Stelle beschreibt, umso weniger Ärger.
(dg)

Kommentar vom 2020-12-14, 17:29

Solche Stellenausschreibungen sieht man ähnlich doch auch bei vielen Unternehmen in OWL. - Ohoh, geht jetzt alles schneller als befürchtet?

Kommentar vom 2020-12-14, 21:27

Sehr peinlich ist auch das hier:
"Und was soll der können? 'Software Reverse Engineering von quellenoffener und nicht quellenoffener Software'"
- https://blog.fefe.de/, 9.12.2020

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