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Wunsch & Monecke: Pädagogischer Populismus

2022-03-28 10:23

In dem dünnen Bändchen geht es um (in alphabetischer Reihenfolge) Hüter, Hüther, Precht und Winterhoff. Lesch hat es immerhin als Fußnote hineingeschafft; Dueck und Roth fehlen allerdings. Und der weltweit wirkmächtigste wird gar nicht als solcher benannt: Hattie. Im Buch erscheint er sogar mit Kotau in Versalien als HATTIE (S. 30 und 31). Ehre, wem Ehre gebührt!

Eine systemische Lücke offenbart dieser Satz: "wenn in der öffentlichen Diskussion statt der Populisten Pädagog*innen zu Wort kämen!" (S. 99) Denn trotz aller ihrer Forderungen nach Inklusivität haben die Autor*innen sich offensichtlich nicht genügend Mühe gegeben, auch Populistinnen zu suchen. Spätestens im US-amerikanischen Raum wären sie da leicht fündig geworden.

Im Prinzip ein nötiges Buch. Aber sein szientistischer, nein, naiv wissenschaftsgläubiger Duktus nervt: "Wissenschaftler*innen konstruieren schlüssige Zusammenhänge" (S. 95), "die aus theoretischer Sicht kaum bestreitbare Lernwirksamkeit" (S. 101), "die wesentlichen pädagogischen Fragen […] längst gelöst" (S. 102). Das sind leider ebenfalls üble Vereinfachungen, nun von der anderen Seite. Die Erkenntnislage ist vielmehr sehr dünnes Eis, nicht zuletzt wegen unzulänglicher Arbeitsweisen.

Dass Schulen als Unternehmen agierten und dass sich der Erfolg einer Schule daran messe, wie viele Eltern dort ihre Kinder anmeldeten, (S. 92ff) hatte ich erst für eine satirische Wendung gehalten. Aber nein, es ist ernst gemeint. Kein Wort etwa davon, dass die Eltern ihre Kinder dann aufs konfessionsgebundene Gymnasium oder auf eine Privatschule schicken, wo sie unter sich sind. Das passt einfach wunderbar zu dem von den Autor*innen geforderten inklusiven Umgang mit Heterogenität.

Kommentar vom 2022-03-28, 15:08

Die Liste der päd. Populisten ließe sich mühelos verlängern.

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