Jörn Loviscach: Veröffentlichen statt Verschlüsseln

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Veröffentlichen statt Verschlüsseln

2022-07-04 11:22

Wozu soll man sich den ganzen Stress mit dem Verschlüsseln und Entschlüsseln der Daten machen, wenn man die Leute einfach damit erpressen kann, dass man droht, die Daten zu veröffentlichen? Was im verlinkten Artikel noch fehlt: Diese Art von Erpressung ist ein viel lukrativeres Geschäftsmodell, weil man sie nämlich als Abo-Service betreiben kann. Wer nicht monatlich x Bitcoins zahlt, deren*dessen Dokumente werden veröffentlicht! Diese vorbildliche Kund*innenbindung klappt so nicht mit der Einmalzahlung des Verschlüsselungs-Geschäftsmodells. Vielleicht sollten Behörden und Unternehmen schon mal entsprechende Kostenstellen einrichten, sinnvollerweise in der Ecke, in der bisher die Abos für Loseblattsammlungen verbucht werden.

Mein heißer Geschäftstipp für heute: Fortbildungen zum Umgang mit Akten auf Papier und Mikrofilm. Oder, noch sicherer, wie man gar nicht Buch führt.

Ist schon jemand auf den Gedanken gekommen, nicht Dateien zu kopieren, sondern umgekehrt neue Dateien dazulassen? "Sie haben da so einen schönen sauberen Rechner und einen so tollen Beruf / eine so harmonische Familie / ein so gut laufendes Unternehmen! Wäre doch traurig, wenn Ihr*e Chef*in / Ihr*e Partner*in / die Polizei / der Staatsschutz morgen bei Ihnen Dateien fände, die so gar nicht ins Bild passen."

[Nachtrag aus aktuellem Anlass: Nicht nur Abo-Modell, sondern auch zweiseitiger Markt: Man kann den einen das Nichtveröffentlichen anbieten und den anderen das Veröffentlichen. Wo bleibt die passende Auktionsplattform?]

Kommentar vom 2022-07-04, 19:06

Die erste Idee (Veröffentlichung) wurde schon vor einigen Folgen beim LNP-Podcast diskutiert (https://logbuch-netzpolitik.de/). Die zweite Idee (Dateien hinzufügen) habe ich vorher auch noch nicht so oft gehört. (M.M.)

Kommentar vom 2022-07-05, 19:44

[Diesen Kommentar habe ich lieber nicht veröffentlicht, J. L.]

Kommentar vom 2022-07-07, 23:06

Die Idee mit dem Hinzufügen von Material gab es (natürlich) doch schon mal, nämlich beim Postillon. (M.M.)

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