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Faktor Vier

2022-08-21 15:39

Die Landesrektorenkonferenz¹ NRW hat sich ihre Bedeutung bestätigen lassen: "Die regionalökonomische Bedeutung der Universitäten in Nordrhein-Westfalen".

Angaben ohne Fehlerbalken. Wie ich das liebe!

Nur von knapp 15.000 Absolvent*innen hat man eine Rückmeldung über deren (selbst eingeschätztes) Einkommen (S. 11). Kann man das einfach so extrapolieren auf die (Nicht?-)Absolvent*innen, die nicht geantwortet haben? Und woher die Vergleichsdaten zum Vergleich mit den Nichtstudierten stammen, kann ich nicht finden.

Es wird so gerechnet, als ob es nicht darauf ankommt, mit welchen Voraussetzungen man studiert und welches Fach man studiert. Außerdem finde ich es fragwürdig, einen Gehaltseffekt pauschal pro Kopf anzunehmen, statt einen Rangeffekt einzurechnen. So in der Art: Die "obersten" 10 Prozent, egal, ob das früher Diplom-Leute waren und heute Doctores sind, bekommen x Prozent mehr Gehalt als die untersten 10 Prozent, egal, ob das früher Müllwerker*innen waren und heute Bachelors sind.

Gesamtgesellschaftlich wäre die Frage spannend, welche Kräfte [Nachtrag: nicht zuletzt im Lehrpersonal] an den Hochschulen gebunden sind, die anderswo mehr brächten (Handwerk, Krankenhaus, Pflegeheim, Bundeswehr, Katastrophenschutz, Berufsschule, Polizei, Strafvollzug usw.).

Und welchen Renditefaktor (eigentlich eine perverse Konstruktion in diesem Zusammenhang?) würde eine frühkindliche Sprachförderung bringen? Das lässt sich leider nicht so leicht bestimmen und fällt deshalb hinten runter. Evidenzbasierung for the win!

¹ Ja, "Studierendenwerk" bekommen sie hin, "Landesrektor*innenkonferenz" nicht. Will uns das etwas sagen?

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