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Friesike/Sprondel: Träge Transformation

2022-11-02 20:48

Erst auf der allerletzten Seite dieses Reclam-Hefts habe ich vom Studiengang "Leadership in Digitaler Innovation" erfahren (obendrein noch mit großem "D"). Die Erwartung eines entsprechenden Inhalts hervorrufend, hätte diese Information mich vom Kauf abgehalten.

Insofern bin ich hiervon im Nachhinein positiv überrascht: "Mit einem Sprint legen wir möglichst schnell eine kurze Strecke zurück und nehmen es dabei in Kauf, danach vollkommen verausgabt zu sein. […] Warum sollte man also die 'big problems', mit denen unsere Organisationen zu kämpfen haben, auf diese Art angehen?' (S. 39) – "Wissen wir, dass wir etwas transparent machen müssen, führt dies bereits dazu, dass wir uns vorher Gedanken machen, was denn genau offengelegt werden soll." (S. 54) – Den kurzen Ausflügen des Managements ins Silicon Valley wird Claude Lévi-Strauss gegenübergestellt, der seine Jahre bei den brasilianischen Ureinwohner*innen als "nur sehr wenig Zeit" betrachtet hat. (S. 62f)

Aber dass die "digitale Revolution" die Bewegung und den Optimismus der französischen Revolution brauche (S. 81), lässt mich erschaudern. Robespierre? Napoléon? – Und insgesamt stellt mir das Bändchen die "Digitalisierung" zu unhinterfragt-alternativlos dar. Die Frage "Wie digitalisieren wir richtig?" könnte, finde ich Bedenkenträger, zu vorschnell sein. Die erste Frage sollte sein: "Um was geht es hier eigentlich?" Wenn es zum Beispiel bei der Hochschulbildung vor allem um das Signalisieren von Gewissenhaftigkeit, um die Wahrung des Status und um eine angenehme Zeit, aber weniger um die Ertüchtigung fürs Berufsleben geht, dann dürfte das großen Einfluss auf die Digitalisierungsbemühungen in diesem Bereich haben.

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