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Ist quantitative Sozialforschung überhaupt möglich?

2022-12-08 22:44

Man gibt 73 Teams dieselben Umfragedaten und bittet sie, damit eine soziologische Frage zu beantworten: Reduziert Immigration die öffentliche Unterstützung für Sozialpolitk? Ergebnis: Von den erzeugten Modellen (mehrere pro Team) gibt etwas mehr als die Hälfte keinen statistisch signifikanten Einfluss, ein Viertel einen negativen Effekt und 17 % ergeben einen positiven Effekt (S. 4). Nur ein Team hat aus seiner Voranalyse geschlossen, dass die Hypothese nicht verlässlich getestet werden kann (S. 3).

Die Analysen waren ohne Publikationsdruck: Man musste nicht wie sonst üblich ein sensationelles Resultat vorweisen, um nicht im File Drawer zu landen. Das oft verdächtigte p-Hacking, um den h-Index zu polieren, ist also nur ein Teil des Problems.

Nebenbei: Die verwendeten Daten sind Umfragedaten und damit schon als solche suspekt. (Sage ich, was ich meine? Meine ich, was ich tue? Mache ich überhaupt mit?) Die Hypothesentesterei ist natürlich erst recht Kokolores.

Und wie mag das Ganze in den Bildungswissenschaften sein? (rhetorische Frage)

Kommentar vom 2022-12-17, 19:43

Quantitative Sozial"wissenschaften" sind eben auch nur Spiegelbilder der Gesellschaft, die sie zu erforschen dünken: plural, vielfältig und belanglos. Eine Art Arbeitsbreschaffungsmaßnahme für Mittelschichtssprösslinge und eine Kulturindustrie, die sich selbst bespielt. Sinuskurven des Daseins. Mehr noch.
Manchmal, wenn Sie welzern und prechten, gibts halt höhere Frequenzen. Dann schmerzt es in den Ohren.

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