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Doch nicht immer präregistrieren?

2022-12-25 12:01

Überraschende Argumente: Wenn man die (unseligen) Hypothesentests im Voraus genau plant und präregistriert, macht man ja aus Sicht einiger Leute alles richtig. Aber ist das wirklich so? Man könnte durchaus im selben Experiment von einer Sache auf eine "epistemisch unabhängige" Sache schließen und dann letztere mit denselben Daten prüfen. Der Artikel bleibt leider ein konkretes Beispiel schuldig und meine Phantasie stößt hier an, äh, Grenzen.

Aber wichtiger: Eine Präregistrierung ist ein öffentliches Committment, das zum Beispiel (unbewusst oder auch bewusst) auf Details der Versuchsdurchführung und -auswirkung wirken kann. p-Hacking wird vielleicht seltener, aber Betrug häufiger. Ich muss an die Alphabet-Diät denken: Am ersten Tag gibts nur Speisen mit "A" wie Ananas, am zweiten Tag nur Speisen mit "B" wie, nun ja, Biokartoffeln, usw. An den Tagen Nummer 24 und 25 erfindet man interessante Rechtschreibungen. Xellerie?

Außerdem verlangt die Präregistrierung prophetische Kräfte von den Forscher*innen: Wie hoch soll die Mindest-Effektstärke denn nun sein? Und man kann schlechter mit unerwartetene Ereignissen umgehen. Und man muss blind sein für andere, sich im Angesicht der Daten als (was auch immer das heißt) "besser" herausstellende Erklärungen.

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