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Voll dafür zu sein ist die beste Sabotage

2022-12-25 20:03

Hans-Werner Sinn wendet es professionell an und auch Lilith Wittman hat es nun gelernt: Wenn man etwas verhindern will, muss man voll und ganz dafür sein, nicht dagegen. Als Mitläufer*in kann man viel effektiver und effizienter Sand ins Getriebe streuen – und das obendrein noch mit plausible deniability! Mein Vorschlag für eine Kurzformel: Embrace, extend and extinguish change management.

Könnte jemand das mal den Klimakleber*innen verraten? Lieber ein Vorständ*innen-Posten als Einzelzellen-Weihnachten!

Kommentar vom 2022-12-25, 21:48

Ja, das war auch in der Weihnachtsvorlesung von Hans-Werner Sinn so. Als er sagte, er habe "ja schon immer das Klima als superwichtige Aufgabe gesehen", bin ich fast vom Stuhl gefallen.
Einige Sätze später kommt dann das "Relativierende": Diese Aufgabe müsse aber im Kontext gesehen werden und sich in die Prioritäten einreihen ...
-> Ab dann ist klar, dass das nix wird.

Kommentar vom 2022-12-25, 23:46

Wie sieht aus Ihrer Sicht eine geeignete Energiepolitik aus, die uns gleichzeitig nicht wirtschaftlich ruiniert (vor dem Hintergrund des Handelns oder Nicht-Handelns anderer Länder)? Wie können wir das Problem der Dunkelflauten lösen?

Kommentar vom 2022-12-26, 07:37

Ich kann mich immer nur wieder wundern, wie die Aussagen von Prof. Sinn interpretiert werden. Es ist einer der letzten, die die großen Zusammenhänge verstehen. Natürlich spricht er es aus Sicht eines Volkswirtes aus. Ist aber für ein Land wie Deutschland nicht unbedingt falsch. Wenn man sich über die Jahre seine Vorträge angesehen hat, kann man auch feststellen, dass er den Klimawandel schon lange wahrgenommen hat, auch wenn andere hier das Gegenteil behaupten. Außerdem sollte man zur Kenntnis nehmen, dass man in einem Vortrag natürlich nicht alle Themen der Welt abarbeiten kann. Ist eigentlich trivial! Ich werde jedenfalls seine Weihnachtsvorlesung sehr vermissen. Hoffentlich äußert er sich noch häufig in anderer Form. Leute wie Ihn gibt es in Deutschland kaum noch. PB

Kommentar vom 2022-12-26, 11:45

@Kommentator*in von 23:46: Wie eine solche Politik aussähe, ist die eine Frage. Auf welchem Wege wir überhaupt zu einer solchen Politik umswitchen könnten (wenn wir sie kennen würden!), ist die andere Frage. Wenn ich anekdotisch sehe, welche Autos ausgerechnet die Wähler*innen einer gewissen Partei fahren, wie viele m² Wohnfläche sie belegen und wohin sie wie oft in Urlaub fliegen, schwinden meine Hoffnungen mehr und mehr, was Lösungen der zweiten Frage angeht. – Aber zurück zur ersten Frage: Ich finde die tiefe Geothermie in geradezu absurdem Grade untererforscht. Der Weltraum kommt halt medial viel besser als das Erdinnere: Man zähle nur die Science-Fiction-Filme, in denen es ums Erdinnere geht! – Wir bräuchten offensichtlich eine Wirtschaft, die nicht Konsum auf Teufel komm raus verlangt. Viele Leute hoffen, dass man das durchs Einpreisen von Umweltschäden hinbekommt. Ich bin aber skeptisch, ob "der Markt" (schön anonymer Begriff!) nicht immer einen Weg drum herum findet. J. L.

Kommentar vom 2022-12-29, 15:21

@Kommentator*in von 7:37 (PB): Wenn ich eine*n Schwerverletzte*n auf der Straße sehe, rufe ich auch nicht den Volkwirtschaftler. Prioritäten! Und der liebe Hans-Werner Sinn dürfte genau wissen, auf welchem Stammtisch-Niveau er Applaus bekommt. J. L.

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