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Programmieren hat keine Zukunft

2022-12-27 20:44

Liebe Schulkinder, die Ihr Programmieren lernen müsst (und das auch noch mit Calliope statt mit Arduino), hier ist was Aufbauendes: Ihr braucht diesen 21st century skill später genauso wenig wie die u-Deklination, die Geschichte des Mittelalters oder – wo wir schon dabei sind – Ableitung und Integral.

The End of Programming

Quellenkritik: Der Autor will einem so etwas verkaufen. Aber er hat halt recht.

Und ich hätte den Artikel damit aufgezogen, dass man die KI zunächst im Dialog mit der*dem Menschen Requirements und Testfälle generieren lässt.

Kommentar vom 2022-12-27, 21:33

Zumindest ein Großteil "einfacher" Tätigkeiten, wozu ich auch die Jobs von vielen Code Monkeys zähle, wird ersetzbar sein. Ich hab sowieso den Eindruck, dass mindestens 50% der Informatik-Absolventen in anderen Berufen besser aufgehoben wären.

Kommentar vom 2022-12-27, 21:47

Und wenn es z.B. .Net 7 nicht kennt? https://devblogs.microsoft.com/dotnet/performance_improvements_in_net_7/ <- warten bis das hier gelernt wurde?

Kommentar vom 2022-12-27, 22:28

@Kommentator*in von 21:47: Alle sitzen an Sprachmodellen, die das Web befragen können. You read it here first: https://j3l7h.de/blog/2022-09-19_00_27_GPT-3%20fragt%20sich%20das%20Netz%20und%20sich%20selbst J. L.

Kommentar vom 2022-12-27, 22:44

"replacing the entire concept of writing programs with training models." ok, bei AI und ML gibt es zurzeit viel Bewegung und viele neue, coole Dinge. Aber das ist nur ein kleiner Bereich, wo Programmierung gebraucht wird.
Eine optimierte Heizungssteuerung für ein Hochhaus oder einen 3D-Algorithmus für Pack-Logistik im Container Umfeld wird nicht aus einer KI herausfallen. Domänen-wissen mit Computer-Logik zusammenzubringen ist kein reproduzierbarer, modell-basierter Prozess.

Kommentar vom 2022-12-27, 23:54

Das sind ungelegte Eier. Die AI kann bislang noch nicht mal unfallfrei Auto fahren oder fehlerfrei Text erkennen. Außerdem: Woher soll die AI lernen, Testfälle aus Anforderungen zu generieren? Dafür braucht man erst mal Eingabedaten zum Training und zwar nicht zu knapp, das ist aufgrund der Vielzahl an Branchen und unterschiedlicher Software fast unmöglich.

Ich glaube nicht, dass eine AI eine Software wie z.B. Blender oder Autodesk Fusion entwickeln könnte und das schon gar nicht mit der verfügbaren Rechenleistung.

AI wird aber ggf. mal für Versicherungen entscheiden, ob man jemanden versichert und wenn ja, zu welchem Preis.

Zweitens: Software ist wertlos, die Lösungen, die die Informationen, die die Software erstellt, sind es nicht.

Kommentar vom 2022-12-28, 00:14

@Kommentator*in von 22:44: Nein, der Gedanke ist ein anderer. Die besagte Heizungssteuerung usw. passiert per KI. Video genau dazu von mir: https://j3l7h2.de/videos/v.php?v=JC8QDZzFJRs Und was das Domänenwissen anbelangt, kennen die Sprachmodelle quasi das komplette Internet, anders als wir. J. L.

Kommentar vom 2022-12-28, 00:30

@Kommentator*in von 23:54: Auch Menschen können nicht unfallfrei programmieren, geschweige denn unfallfrei fahren; nur blenden wir das mental aus. Beim Erkennen von Text usw. überrundet die KI allmählich den Menschen. Obendrein sind die Kosten wichtig: Die KI arbeitet 24/7, ohne müde zu werden, und ist per Cloud in Sekunden zu chartern und wieder zu feuern, anders als menschliche Mitarbeiter*innen. – Testfälle: Doch, ein Sprachmodell kann man schon jetzt wunderbar nach Beispielen für einen allgemeinen Sachverhalt fragen. – Software der besagten Art ist sowieso oldschool. Statt Monate mit Blender rumzufummeln, sagt man der KI bald: "Mach mir einen lustigen Film mit einem sprechenden weißen Kaninchen!" – Gerade das mit den Versicherungen will die EU ja unterbinden, unter anderem, indem sie dort Explainability verlangt. – Was ist mit "wertlos" gemeint? Sicher nicht gratis, denn sonst wären die OS- und die Office-Abteilungen von Microsoft schon längst plattgemacht. J. L.

Kommentar vom 2022-12-28, 10:08

„Programmieren“ lernen macht schon Sinn. Aber nur für jemanden, der sich wirklich dazu berufen fühlt, der das Talent dafür hat. Alles Mittelmäßige wird nicht mehr gebraucht. Nur die Exzellenten, die dann z.B. gemeinsam mit KI Programme anpassen oder die „verstehen“, wie die KI zu ihren Ergebnissen gekommen ist, haben eine Zukunft. So wie heutzutage die weltweit „Handvoll“ Experten, die sich noch mit Maschinensprachen auskennen.

Kommentar vom 2023-01-04, 14:05

AI-generierter Code kann falsch sein. D.h. Entwickler werden zukünftig zwar mehr zu "Modul-Zusammenbauern" von AI-generierten Resultaten, nichtsdestotrotz muss das, was die AI generiert hat, gecheckt werden. Und dafür muss man Code lesen, überarbeiten, ... also programmieren können.

Kommentar vom 2023-01-04, 18:59

@Kommentator*in von 14:05: Und warum soll die KI nicht auch das Lesen und Überarbeiten (und das Schreiben von Testfällen und das Testen und das Fehlersuchen) billiger, schneller und verlässlicher können als ein Mensch? Sie spielt ja auch schon besser Go. Es scheint nur noch eine Frage des Trainings. J. L.

Kommentar vom 2023-01-05, 11:15

Nachtrag @Kommentator*in von 14:05: https://twitter.com/rocksetta/status/1610870696581935105/photo/1 J. L.

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