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IQ und Anstrengung

2023-02-26 12:21

Anders als viele vorherige (und nicht unbedingt vertrauenswürdige) Arbeiten findet eine große Studie, dass eine höhere Anstrengung – induziert durch 2 bis 10 GBP Belohnung – nur wenige Punkte Differenz im resultierenden IQ bringt.

Effort impacts IQ test scores in a minor way: A multi-study investigation with healthy adult volunteers

Allerdings geht es nur um Teile von IQ-Tests, die Anstrengung ist per Selbsteinschätzung auf einer diffusen Skala abgefragt, man erfährt nicht, ob eine Schere aufgeht, und vor allem: "We recruited 400 adult subjects (age M = 29.75, SD = 5.90; range: 18 to 40 years) from prolific academic [gemeint ist die Organisation Prolific Academic mit Großbuchstaben, die wissenschaftsinteressierte (!) Leute vermittelt, Anm. J.L.] (202 male and 198 female). The sample was predominantly white (White = 92.5%; Asian = 3.0%; Black = 1.3%; South East Asian = 0.5%; Other = 2.8%)." (S. 5)

Dies hat mich erst überrascht: "[M]uch of the research to date [is] based on university/school samples – people for whom test-taking motivation might be expected to be high as a trait[.]" (S. 2) Aber dann ist mit klar geworden, dass man solche Studien ja gerne mit Psychologie-Student*innen macht.

Klug: Es gab eine Belohnung dafür, bei einem zweiten Durchgang besser zu sein als beim ersten, und dies wurde erst nach dem ersten Durchgang verraten, mit einer Testfrage zur Kontrolle, ob die Leute es auch gelesen haben.

Ein mehrfach erwähnter wichtiger Punkt ist, dass eine Korrelation zwischen Motivation und Leistung noch keine Kausalität bedeutet, schon gar nicht die Wirkrichtung einer Kausalität festlegt. Zum Beispiel könnte man sich weniger anstrengen, weil man aus der Vergangenheit weiß, dass man bei solchen Aufgaben schlecht abschneidet. Das bringt mich auf die Idee, dass Teile einer Math Anxiety realistisch sein könnten, so wie meine Angst vorm Hürdenlauf im Schulsport.

N.N. Taleb hätte seine wahre Freude an der "Korrelation" in Fig. 1.

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