Home | Lehre | Videos | Texte | Vorträge | Software | Person | Impressum, Datenschutzerklärung | Blog RSS

Die Blog-Postings sind Kommentare im Sinne von § 6 Abs. 1 MStV. Der Verfasser ist Jörn Loviscach, falls jeweils nicht anders angegeben. Die Blog-Postings könnten Kraftausdrücke, potenziell verstörende Tatsachenbehauptungen und/oder Darstellungen von Stereotypen enthalten. Die Beiträge der vergangenen Wochen werden als Bestandteil der Internet-Geschichte in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Menschliche Autor*innen können unzutreffende Informationen über Personen, Orte oder Fakten liefern.

vorheriger | Gesamtliste | jüngste | nächster

Gegeninterventionen in der Bildung

2023-05-24 21:16

Die Bildungswissenschaften und darin insbesondere die EdTech-Fraktion lieben "Interventionen" – ob Besinnungsaufsätze, Flipping, VR oder, oder. Um die damit ausgeübte normative Gewalt (ein Begriff, der im Paper fehlt) zu reparieren (ein Terminus technicus, siehe S. 3 im Paper), brauchen wir Gegen-Interventionen: "At its core, a 'countervention' is a project that grapples with the infuence of the normative gaze in constructing 'the problem' and the power of neoliberal logics to authoritatively dictate 'the solution', i.e., 'intervention'." (S. 7)

Counterventions: a reparative reflection on interventionist HCI

"Critically examine the disconnects between intervention and participants’ desires" (S. 7): Das erinnert mich zum Beispiel an die Zahl der Student*innen, die an einem Brückentag erscheinen.

"When performance on quantitative assessment is used as the primary tool for evaluating 'effectiveness' of intervention, it becomes possible to make claims about the success of a project that may have caused psycho-emotional, or even physical, harm to the participants that they were not enabled to express." (S. 7) Ähnliches hatte ich ja auch schon selbst geschrieben (S. 85 hier).

Der Goldstandard ist, keine externen Ziele vorzugeben, sondern: The "Project is devoted to participants' desires without ulterior motive" (S. 8).

Aber wie könnten Gegeninterventionen im Bereich von EdTech aussehen?

Die Produktion aufwändiger Online-Kurse und Lernspiele im besten Wissen, dass niemand die nutzen wird, wäre zumindest schon mal ein Statement gegen die normativ-oppressive Theory Y. Mir fehlt dann jedoch noch die aktive Beteiligung der Student*innen beim Ablehnen jener Materialien.

Aber vielleicht so etwas: Für einen Chatbot, der einen sokratischen Dialog führen soll, schreibt man einen Counter-Chatbot, der diesen Dialog als "Lernender" (was essenzialistisch klingt; heute korrekt: lernbegleitete Person) mitmacht.

Oder als Prüfungsleistung: "Lassen Sie ChatGPT eine Hausarbeit schreiben, die den Begriff 'Meritokratie' dekonstruiert".

Bildidee inspiriert von ChatGPT, denn: "KI kann nicht kreativ sein."

Neuer Kommentar

0 Zeichen von maximal 1000

Ich bin die*der alleinige Autor*in dieses Kommentars und räume dem Betreiber dieser Website das unentgeltliche, nichtausschließliche, räumlich und zeitlich unbegrenzte Recht ein, diesen Kommentar auf dieser Webseite samt Angabe von Datum und Uhrzeit zu veröffentlichen. Dieser Kommentar entspricht geltendem Recht, insbesondere in Bezug auf Urheberrecht, Datenschutzrecht, Markenrecht und Persönlichkeitsrecht. Wenn der Kommentar mit einer Urheberbezeichnung (zum Beispiel meinem Namen) versehen werden soll, habe ich auch diese in das Kommentar-Textfeld eingegeben. Ich bin damit einverstanden, dass der Betreiber der Webseite Kommentare zur Veröffentlichung auswählt und sinngemäß oder zur Wahrung von Rechten Dritter kürzt.