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Studium in Zeiten des Krieges

2024-02-04 15:37

Die Bild hatte jüngst per Umfrage feststellen lassen, dass die Leute Angst vor einem russischen Angriff haben. Spätestens, seit ein großer Teil der Bevölkerung in jenem Artikel die Frage "Wissen Sie, wo Sie im Falle eines Angriffs (z.B. Raketenangriff) Schutz finden könnten?" gesehen hat, dürften sich nun wirklich allgemein Sorgen verbreiten.

Was bedeutet das für die Hochschulen? Oder konkreter gefragt:

  1. Sinkt die ohnehin nicht überwältigende Studiermoral von sich als männlich identifizierenden Student*innen noch weiter? "Was soll ich heute Partialbruchzerlegung pauken, wenn ich morgen Kanonenfutter bin?"
  2. Sinkt die Lehrmoral von sich als männlich identifizierenden Lehrenden, die noch nicht 61 sind? "Was soll ich heute Partialbruchzerlegung reinpauken, wenn ich morgen Kanonenfutter bin?"
  3. Wie steht es um Schutzräume an den Hochschulen?
  4. Sieht man einen Anstieg der Student-Visa-Anträge für Australien und Neuseeland? Folgefrage: Führt die Bundesregierung bereits Verhandlungen mit diesen beiden Ländern über entsprechende Rückführungsabkommen?
  5. Wer arbeitet an der Produktion fachlich einschlägiger MOOCs und/oder OER-Materialien? Die sollten jetzt satt Klicks und Views kriegen.
  6. Könnte man die mauen Zahlen an Studienanfänger*innen pushen, indem man überall Studiengänge für Wehrtechnik einrichtet? Marketing-Argument: UK-Stellung garantiert! [Nachtrag: "Rheinmetall hat zuletzt fast 2000 Stellen geschaffen und kann laut eigener Aussage 'über fehlende Bewerbungen nicht klagen'." (FAZ)]

[Nachtrag: Eben in der Tagesschau: "Sorge um militärische Bereitschaft der EU", wobei mit "EU" die Bundeswehr gemeint war.]

Kommentar vom 2024-02-04, 17:23

Tja, ganz viele Möglichkeiten, schlechte Laune zu bekommen. - Leider leben die Medien davon.
Ich selber versuche, nach der Devise zu leben: Wenn ich es eh nicht ändern kann, dann brauche ich auch keine Angst davor zu haben.
Oder noch schöner der angebliche Spruch von Martin Luther: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
Also: Optimistisch in die Zukunft schauen. Angststarre hilft niemandem.

Kommentar vom 2024-02-04, 20:35

@Kommentator*in von 17:23: Überall Wehrtechnik-Studiengänge einzurichten und allen Studiengängen neben den bereits verpflichtenden Querschnittsthemen Diversität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung ein Querschnittsthema Wehrertüchtigung zu verordnen, wäre ja keine Angststarre. (Was jetzt keine Aussage darüber sein soll, ob ich das begrüßen würde oder nicht.) J. L.

Kommentar vom 2024-02-05, 13:35

[Kommentar nicht veröffentlicht, unter anderem, weil er Covid und Klimakatastrophe leugnet. J. L.]

Kommentar vom 2024-02-16, 18:43

Wenn man die Partialbruchzerlegung nur gut genug lernt, ist man vielleicht im Kriegsfall unabkömmlich.

Kommentar vom 2024-02-16, 18:47

@Kommentator*in von 18:43: Das heißt V-Fall. Das K-Wort wollen wir doch lieber nicht in den Mund nehmen. J. L.

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