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Wissenschaftliche Säuberungsaktion

2024-03-05 22:53

An der Uni Bern gibts nicht 30 Silberlinge, sondern 2500 Franken für das Abschießen (Retraction) eines ausgewählten Papers durch nachträglich gefundene Fehler. Werden keine nennenswerten Fehler gefunden, bekommen die Autor*innen (!) 250 Franken.

Und die Forscher*innen aus der Psychologie so. Aber halt: Die Autor*innen können die Überprüfung noch ablehnen. Die Veranstalter*innen positionieren sich damit nicht so wirklich als Kandidat*innen für den Balls of Steel Award. Ich hoffe, dass zumindest veröffentlicht wird, wer eine Überprüfung abgelehnt hat; das würde ja schon Bände sprechen.

Das kann man vielleicht auch als wissenschaftliche Denunziation auffassen, ebenso wie die – wegen der KI inzwischen keine Zukunft mehr habende – Suche nach Plagiaten. Wir wollen den anderen Krähen doch kein Auge aushacken.

Ein grundsätzliches Problem ist natürlich, dass heute – klugerweise – mehr und mehr Veröffentlichungen not even wrong sind. Ich rede hier natürlich von der String-Theorie. [Nachtrag: Professioneller ist aber die Lösung, dass Publikationen dauerhaft "im Druck" sind.]

Historisch: Ja, werdet Ihr sagen, auch so etwas – neben dem, das wir heute PDF, PostScript und TrueType nennen – hatte Don Knuth doch schon vor Jahrzehnten erfunden, in verschärfter Form.

Verwandt: Wenn Ihr dachtet, eine DOI würde Euer Paper unsterblich machen – forget it.

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