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Wehrpflicht und Studium

2024-04-26 20:51

Weil die allgemeine Wehrpflicht (und damit die Pflicht zum Kriegsdienst, denn ohne letztere wäre erstere Unsinn) demnächst wiederkommt, wird es Zeit, über eine Durchlässigkeit zwischen Hochschulbildung und BW-Grundausbildung nachzudenken: Man könnte erworbene Kompetenzen gegenseitig anerkennen/anrechnen. Ein dickes Plus beim Hochschulmarketing dürfte es sein, wenn ein Teil des Studiums auf die Dauer des Wehrdienstes der Student*innen angerechnet wird.

Wie wäre es in den MINT-Studiengängen mit einem neuen Modul Wehrtechnik neben Diversity, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Ethik? Ich könnte mir auch ein General-Studies-Modul Ertüchtigung sieben Tage die Woche um 6:00 auf dem großen Platz vor der Mensa vorstellen. (Body Shaming wird dabei streng geahndet!)

Sowieso kann die Bundeswehr die benötigten Ausbildungskapazitäten nicht im Alleingang aus dem Boden stampfen. Es ist also Kooperation angesagt, mit dem tertiären Bildungssektor und per Public-Private Partnership mit Privatanbieter*innen (hier winkt eine First Mover Advantage für Kampfsportvereine!).

Fundamental wichtig für den Austausch von Ausbildungsleistungen sind korrekt kompetenzorientiert formulierte Learning Outcomes. Ich hab mal ChatGPT gefragt, denn Akkreditierungskram kann es super; nur die Angabe von ECTS und die Zuordnung zu den Kompetenzniveaus des DQR fehlt noch:

"Nach erfolgreichem Abschluss dieses Moduls können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
  1. Teamfähigkeit und Führungskompetenz:
    In Teams arbeiten und bei Bedarf Führungsverantwortung übernehmen, durch Organisation und Koordination von Gruppenaktivitäten unter Stressbedingungen demonstrieren.
  2. Physikalische und psychische Belastbarkeit:
    Hohe physische Ausdauer und psychische Widerstandsfähigkeit in regelmäßigen körperlichen Übungen und durch Anpassung an herausfordernde Umgebungen nachweisen.
  3. Taktische Fertigkeiten und Waffenhandhabung:
    Grundlegende militärische Taktiken, Techniken und Verfahren anwenden, einschließlich des sicheren Umgangs und der Wartung von Waffen, insbesondere des Sturmgewehrs, sowie Patrouillenführung und Erste-Hilfe-Maßnahmen umsetzen.
  4. Nahkampftechniken:
    Effektive Nahkampftechniken in Übungen und simulierten Konfliktsituationen anwenden.
  5. Sicherheitsbewusstsein und Risikomanagement:
    Sicherheitsprotokolle und Risikomanagement-Praktiken in verschiedenen operationellen Bedingungen anwenden, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
  6. Kommunikative Kompetenzen:
    Effektiv kommunizieren, unter Verwendung militärischer Kommunikationstechniken und moderner Kommunikationsmittel, und Befehle innerhalb der militärischen Strukturen umsetzen.
  7. Rechtliche und ethische Grundsätze:
    Rechtliche Rahmenbedingungen und ethische Grundsätze in Handlungen integrieren, um das Verhalten gemäß nationalen und internationalen Gesetzen zu steuern.
  8. Umgang mit extremen Gewaltsituationen:
    Fähigkeit zeigen, unter extremen Bedingungen, einschließlich dem Anblick schwerer Verletzungen und Verstümmelungen, effektiv zu handeln und psychische Stabilität zu bewahren.
  9. Anwendung letaler Gewalt:
    Letale Gewalt in kontrollierten und rechtlich gerechtfertigten Situationen anwenden, unter Berücksichtigung ethischer Richtlinien und operativer Protokolle."

Ein ganz anderes Business Model wäre, die jungen Menschen passgenau für die Skilled Occupation List auszubilden und bei den bürokratischen Formalien zu coachen. Dafür werden die Eltern sicher gerne tief in die Tasche greifen wollen – schon allein, weil die südliche Hemisphäre den nuklearen Winter wohl nicht ganz so doll abbekommen wird.

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