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Fliegen und die Umwelt

2024-05-09 21:59

Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag hat eine Kurzstudie veröffentlicht: Innovative Antriebe und Kraftstoffe für einen klimaverträglicheren Luftverkehr. Ich bin allerdings nicht der Einzige, dem auffällt, dass die Studie zu optimistisch ist und massive Lücken hat.

Warum nicht einfach Flüge verbieten? (Nicht zuletzt solche über der Ost-Ukraine.) OK, das wird sich keine Regierung trauen, die wiedergewählt werden will. Aber wie wäre es mit nervigem Ansprechen der Leute in den Warteschlangen an allen Flughäfen? (Nein, Festkleben geht meinungsmäßig nach hinten los.)

Dass eine CO₂-"Kompensation" schwierig ist, erwähnt die Studie immerhin (S. 82f). Man hätte noch dazuschreiben können, dass diese "Kompensationen" gerne mindestens fragwürdige Geschäftsmodelle haben (neues Beispiel, altes Blog-Posting).

Aber komplett fehlt das Thema Luftschiffe. Null Technologieoffenheit! Übliche Flugzeuge benutzen im Optimalfall die Hälfte der von den Triebwerken gelieferten Energie, um in der Luft zu bleiben – beim langsamen Flug sogar extrem viel mehr. Mit Luftschiffen käme da mal ein bisschen Entspannung rein. Dank Starlink muss es einem ja auf der Reise nicht langweilig werden.

Und es gibt so viele spannende Fragen: Auftrieb durch Wasserstoff, Helium, heiße Luft, Ammoniak? Im Flug mittels PV synthetisiert? – Und was soll die Flughöhe sein? Kurz über dem Meeresspiegel könnte man viel mehr mehr Ladung aufnehmen, aber der Luftwiderstand ist größer; weiter oben kann man sich dagegen in den Jetstream hängen, zumindest ostwärts. – In den klitzeklein durchnormierten Betrieb eines Flughafens werden Luftschiffe nicht passen. Aber irgendwie muss man ja (leider) zum Beispiel die staatliche Aus- und Einreise-Abfertigung erledigen. Wie wäre es, Luftschiffe dazu zu Schiffen zu machen und neben den Kreuzfahrtschiffen im Hafen anzudocken?

Möchte jemand mit mir an solchen Fragen knobeln?

[Nachtrag: Domestic and international aviation emission inventories for the UNFCCC parties]

Kommentar vom 2024-05-10, 22:17

Ein guter Ansatz. Wenn man die Außenhaut stabil genug hinbekommt, braucht man auch gar kein Füllgas, sondern kann die Luft einfach rauspumpen, muss ja nicht bis aufs letzte Pascal sein. Vakuum lässt sich während der Fahrt noch nachfüllen, PV ist ja sehr zuverlässig verfügbar, wenn man über die Wolken steigt und durch die aktuellen Fortschritte der Meteorologie sollte klar sein, wann man das lieber lässt. Und warum braucht man Flughäfen für ein Fahrzeug, das weder Straße, Schiene, Kanal noch freies Feld zur Beschleunigung benötigt? Überall haben wir Fußballplätze, das sollte doch reichen zum Zusteigen. Oder ein kleines Gerüst am Busbahnhof.
Gruss (dg)

Kommentar vom 2024-05-10, 23:30

@dg: Für den Unterdruck bräuchte man geniale Materialien. – Warum Flughäfen? Wie geschrieben: für die (technisch überaus verzichtbaren) Aus- und Einreisekontrollen. J. L.

Kommentar vom 2024-05-11, 17:21

@JL: Ja, dass der Werkstoff noch nicht lieferbar ist, war mir bekannt. Am Flughafen mit seinen nebeneinander liegenden Sälen zum Vollzug von Pass- Steuer- und Billetkontrolle sieht man am deutlichsten, wie mittelalterlich die Anwendung von Gesetzen aufgrund des Territoriums eigentlich ist. Cuius VPN, eius regio würde vielleicht besser funktionieren.
Gruss (dg)

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