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Intelligenz in vitro bestimmen?

2021-08-20 12:31

Wenn man dieses Paper von den aktuell behaupteten zehn vorhersagbaren Prozent der Varianz bis zu Ende denkt, kann man endlich die leidigen Schulnoten abschaffen und durch einen Gentest nach der Befruchtung im Reagenzglas ersetzen: Using DNA to predict intelligence. Die Autor*innen gehen zwar darauf ein, warum die Auswirkungen hochproblematisch wären, ignorieren aber die vielen Argumente dagegen, dass das überhaupt gelingen kann: Was ist mit der Epigenetik? Was ist mit Genen der Eltern, die gar nicht an die Kinder übertragen wurden, aber trotzdem wirken? Was ist mit augenscheinlich nicht genetischen, sondern pädagogischen Effekten, wie dem, dass heute viele Menschen lesen und schreiben können, was einst Hi-Tech war?

Dass es null kausale Analyse gibt, öffnet Tür und Tor für diverse Arten von Bias. Und schon das Konstrukt des IQ ist sowieso statistisch und inhaltlich fragwürdig. Ich würde aus jenem Rant von Taleb insbesondere dies destillieren: Wenn der IQ überhaupt irgendetwas misst, dann misst er den Willen und die Fähigkeit, unsinnige Aufgaben abzuarbeiten. – Kein Wunder, dass das Ergebnis mit der Leistung in der Schule und im (Büro-)Job korreliert.

[Nachtrag: Problems with Using Polygenic Scores to Select Embryos]

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