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Die Blog-Postings sind Kommentare im Sinne von § 6 Abs. 1 MStV. Der Verfasser ist Jörn Loviscach, falls jeweils nicht anders angegeben. Die Blog-Postings könnten Kraftausdrücke, potenziell verstörende Tatsachenbehauptungen und/oder Darstellungen von Stereotypen enthalten. Die Beiträge der vergangenen Wochen werden als Bestandteil der Internet-Geschichte in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Menschliche Autor*innen können unzutreffende Informationen über Personen, Orte oder Fakten liefern.
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2024-01-24 22:40
… die Netzbetreiber*innen durchaus schon. Vor einer Woche hat die Energie-und-Post-Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur verlautbart, dass bis 2030 die Verteilnetzbetreiber*innen im niedrigen dreistelligen Milliardenbereich und die Übertragungsnetzbetreiber*innen "nicht im niedrigen einstelligen Milliardenbereich, sondern eher darüber", nämlich im "mittleren zweistelligen [korrigiert sich:] dreistelligen Milliardenbereich" an Kosten für den Strom-Netzumbau haben werden (offizieller Mitschnitt, 42:00–45:00 und 57:25–58:50). Dabei fällt mir auf, dass "niedriger dreistelliger Milliardenbereich" viiieeel entspannter klingt als "hoher zweistelliger Milliardenbereich".
[Nachtrag: Inzwischen, so schreibt Focus Online, gebe es ein Dementi der Bundesnetzagentur. Aber ehrlich gesagt, sehen mir die "neuen" Zahlen nicht wie ein Dementi, sondern wie eine Bestätigung aus, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass es sich hier um astronomische Schätzungen handelt.]
Ganz passend dazu gabs im Dezember eine Präsentation des EWI der Uni "zu" Köln, in der die Zahl von 60 Mrd. Euro an "ungeklärter", also nicht durch Erlöse am Strommarkt gedeckter, Finanzierung von Wind, Photovoltaik und zum Teil auch "H₂-ready" Gaskraftwerken bis 2030 vorkommt. (Die vom Handelsblatt kolportierte Zahl von 60 Mrd. Euro für Reservekraftwerke kann ich nicht finden, nur 6 Milliarden [Nachtrag: was mir der Autor nun auch bestätigt hat]. Aber für uns Astrophysiker*innen ist eine Zehnerpotenz ein bloßer Rundungsfehler!)
Währenddessen stecken die Gespräche über die Kraftwerksstrategie fest, meldet Reuters. Dort steht die Zahl von 40 Mrd. Euro im Raum.
Um noch ein bisschen mehr Druck draufzugeben, läuft dieser Tage das EEG-Konto ins Negative. Da wären ein paar Milliarden nötig, damit die Windturbinenbesitzer*innen und die Eigenheimbesitzer*innen ihren Obolus bekommen. (Die Balkonbesitzer*innen lassen einfach – noch – gaaanz verboten den Zähler rückwärts laufen und haben mit so etwas keine Probleme.) Auf die Anfrage des Focus hin wusste wohl keine*r so richtig schnell, woher das Geld kommen soll. [Nachtrag: Jetzt liegt von den Übertragungsnetzbetreiber*innen die Zahl von knapp 8 Mrd. Euro, aber presto, auf dem Tisch.] Spannend fände ich zu sehen, wie weit dann der Preis für PV-Module wegkracht, denn die liegen ohne Ende auf Halde (wenn man jemanden zur Installation findet). Meyer Burger würde endgültig zum Sanierungsfall.
Weil die Sache so gut läuft, kaufen die überhaupt nicht klammen Städte Essen und Mühlheim an der Ruhr (genauer: deren Unternehmen Ruhrbahn) erstmal 19 Wasserstoffbusse, die obendrein sicherlich garantiert mit grünem und nicht mit grauem Wasserstoff betrieben werden.
Kommentar vom 2024-01-24, 23:44
Mal beim Finanzamt fragen, ob die den Weg des Geldes nachvollziehen können.
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