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Die Blog-Postings sind Kommentare im Sinne von § 6 Abs. 1 MStV. Der Verfasser ist Jörn Loviscach, falls jeweils nicht anders angegeben. Die Blog-Postings könnten Kraftausdrücke, potenziell verstörende Tatsachenbehauptungen und/oder Darstellungen von Stereotypen enthalten. Die Beiträge der vergangenen Wochen werden als Bestandteil der Internet-Geschichte in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Menschliche Autor*innen können unzutreffende Informationen über Personen, Orte oder Fakten liefern.
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2024-07-06 13:06
Dass Langstreckenflüge ordentlich was wegziehen, ist nichts Neues. Hier haben ein paar Leute mal genauer geguckt: Combining domestic and international travel, an average England resident makes 785.6 trips, covers 11,877 miles and emits 2,785 kg of CO₂e over a year. […] The very few international trips (0.4% of all trips), which are all long distance (LD), constitute a large share of all passenger miles (45.5%) and an even larger share of total CO₂e emissions (59.1%)[.]
(S. 2) Zugegebenermaßen verstehe ich nicht, wie viele der angegebenen Stellen signifikant sind (Fehlerbalken, anybody?) und ob wirklich England und nicht das UK gemeint ist. Die CO₂e-Angaben für Flüge scheinen allerdings (korrektermaßen!) mit einem Faktor 1,9 aus den rohen CO₂-Angaben bestimmt zu sein, denn Wasserdampf usw. in der hohen Atmosphäre haben so ihre Konsequenzen.
Alle Autofahrten auf elektrisch umzustellen (aber woher sollen die E-Autos kommen?) habe so viel Effekt, nämlich nur 20 % Reduktion, wie dem Flugtreibstoff zur Hälfte Biosprit beizumischen (aber woher soll der kommen?) (S. 6). Nur ein Auslandsflug pro Jahr und Person brächte dagegen 34 % Reduktion. Wäre ein persönliches Jahres-Flugbudget nicht ein tolles Abschiedsgeschenk jeder amtierenden Regierung?
Aus Gründen muss ich daran erinnern, dass man die vermeintlichen CO₂-Kompensationen bis zum Beweis des Gegenteils als so wirksam wie Ablasszahlungen einstufen sollte.
43 % der Emissionen kämen von Freizeitreisen und – eine interessante Unterscheidung – 24 % von Besuchen bei Verwandten und Bekannten. Sicherheitshalber darf ich anmerken, dass wissenschaftliche Konferenzen natürlich eine gaaaaanz andere Sache sind. Wenn ernstzunehmende Tagungen in (literally!) Honolulu stattfinden (aber in einem LEED v4 Gold Certified Building!), dann geht es um schweißtreibende Debatten und kei!nes!falls! um als Dienstreise von Steuern bezahlten Urlaub.
Und eine zweite Studie: Greenpeace (eine genauere Angabe über die Autor*innen findet sich leider nicht) hat sich mal die Bahnverbindungen zwischen europäischen Großstädten auf Direktverbindungen hin angesehen und findet, dass sich das Angebot ohne weiteres
verdreifachen ließe (S. 4).
Ein Flug ist nicht nur schneller und (dank Externalisierung der Kosten) billiger, sondern kommt oft auch direkt ans Ziel. Mit Direktverbindungen könnte man zumindest einen Nachteil des Zugs lindern. Einen Anschlusszug zu bekommen, ist ja hierzulande sowieso eher schwierig. Aber das scheint zumindest in der Theorie nicht mehr ganz so schmerzhaft zu sein wie früher.
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