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Poliert Eure Vorurteile!

2024-11-05 18:32

Das wussten wir ja schon immer: Can’t make up my mind beschreibt Werkzeugmacher*innen, aber nicht Richter*innen (S. 30). Become anxious in new situations gilt für Web- und Multimedia-Entwickler*innen, aber nicht für Pilot*innen (S. 29). Es ist doch immer wieder schön, wenn Oma und Opa durch Fragebogenforschung bestätigt werden: Personality Profiles of 263 Occupations. Man kann sich die Ergebnisse auch interaktiv aus der Datenbank anzeigen lassen, samt einem dimensionsreduzierten 2D-Streudiagramm.

Die Fragebogenaktion umfasst Daten von 7 % der Est*innen; sie war keine Zufallsstichprobe. Und wer nicht 188 von 198 Fragen beantwortet hat, war draußen – also eine massive Vorselektion von Personen mit hohem Persönlichkeitsfaktor Gewissenhaftigkeit.

Zu 2/7 der Teilnehmer*innen haben Gatt*in, Kind o.ä. eine zweite Meinung abgegeben. Leider finde ich nichts dazu, wie diese Außenbeobachtungen pro Person mit dem Selbstbericht zusammenpassen. Aber der Grundgedanke ist gut: Es ist weniger wichtig, für was man sich hält, oder gar, was man tut. (Beobachtungen statt Fragebögen würden den unaufhaltsamen Fortschritt der psychologischen Forschung obendrein völlig unnötig verlangsamen!) Am wichtigsten in Beruf und Politik, ach, einfach überall ist, wie man auf andere wirkt.

Unbeantwortet bleibt die Frage, ob der Job die vorhandenen Persönlichkeitsmerkmale verstärkt oder ob man sich einen passenden Job sucht oder beides oder nichts davon (S. 4f).

Was nicht rechts unten auf der Titelseite der Lokalgazette stehen wird: Controlling for age and gender, occupations accounted for 2% to 7% of Big Five variance in both self- and informant reports. (Abstract) Zwei bis sieben Prozent!

Welche Art von Diskriminierung ist das Ganze überhaupt? Ich glaube, wir brauchen da einen neuen Begriff. Vielleicht professionalistisch?

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