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Die Blog-Postings sind Kommentare im Sinne von § 6 Abs. 1 MStV. Der Verfasser ist Jörn Loviscach, falls jeweils nicht anders angegeben. Die Blog-Postings könnten Kraftausdrücke, potenziell verstörende Tatsachenbehauptungen und/oder Darstellungen von Stereotypen enthalten. Die Beiträge der vergangenen Wochen werden als Bestandteil der Internet-Geschichte in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Menschliche Autor*innen können unzutreffende Informationen über Personen, Orte oder Fakten liefern.
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2024-12-15 14:37
Das Schicksal von Millionen, ach Quatsch, Milliarden Menschen hängt immer wieder an scheinbar unbedeutenden Einzelpersonen, an spontanen Abstechern (also jetzt mit dem Auto, nicht mit dem Messer) und an Verräter*innen/Whistleblower*innen. Insofern sollte man für seine strategische Planung eine große Breite an Szenarien in Betracht ziehen. Auch hierbei leistet die KI sehr gute Dienste.
Hier kommt ChatGPT o1 nach ein wenig Diskutieren:
Im frühen Frühjahr 2025, genauer zu Beginn des Monats März, war die Europäische Union längst in eine tiefe politische Krise geraten, deren Ursache sich über Jahre hinweg aufgebaut hatte. Schon der Winter 2024/2025 war von massiv steigenden Energiepreisen und wiederkehrenden Engpässen bei Rohstoffen gekennzeichnet gewesen, was zu wachsender Unzufriedenheit in der Bevölkerung führte. Die Nachwirkungen globaler Lieferkettenprobleme, das Erbe einer langanhaltenden Pandemie und die schleichende Erosion des Vertrauens in die EU-Institutionen vereinten sich zu einer explosiven Mischung. Bereits zu jener Zeit begannen populistische und nationalistische Gruppen, die seit Jahren an Einfluss gewannen, ihren Anhängern einzureden, ein Ausweg aus der vermeintlichen Misere könne nur jenseits der bisherigen Bündnissysteme liegen. Russland nutzte dies, subtil vorgehend, indem es über soziale Medien, über NGO-ähnliche Tarnstrukturen und über wirtschaftliche Lockangebote begann, die öffentliche Meinung in Osteuropa in ihrem Sinne zu formen.
Am 15. März 2025 gab die ungarische Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán in Budapest bekannt, seit Monaten in intensiven Verhandlungen mit der Russischen Föderation zu stehen, um ein umfassendes Sicherheits- und Energieabkommen zu schließen. Ungarn, tief in Schulden und in eine Rezession gerutscht, glaubte den Versprechungen Moskaus, künftig günstigeres Gas, finanzielle Hilfspakete und weniger strenge Regulierung zu erhalten. Schon am 1. April sickerte ein vertraulicher Vertragsentwurf in die Öffentlichkeit, der den faktischen Beitritt Ungarns zur Russischen Föderation skizzierte. Dies führte in der Hauptstadt zu Straßendemonstrationen proeuropäischer Gruppierungen, denen jedoch ländliche Bevölkerungsteile mit ebenso heftigen Gegenkundgebungen entgegentraten. Während Brüssel noch fieberhaft nach einer Gegenstrategie suchte, wollte die EU in einer eilig angesetzten Telefonkonferenz in der Nacht vor dem geplanten Referendum in Ungarn ein letzteres Hilfspaket schnüren. Doch gegen 21 Uhr am 14. Mai 2025 kam es zu einem massiven Ausfall einer zentralen Glasfaserleitung zwischen Brüssel und Budapest. Bei Bauarbeiten an einer Autobahnstrecke in Westungarn war versehentlich ein wichtiges Datenkabel durchtrennt worden. Der zuständige Techniker, der den Schaden hätte rasch beheben können, lag zu dieser Zeit mit einer schweren Magen-Darm-Infektion krank im Bett und war nicht erreichbar. Dadurch gelangten die EU-Vorschläge, die Ungarn möglicherweise umgestimmt hätten, nicht rechtzeitig an die ungarische Regierung. Am Morgen des 15. Mai 2025 fanden die Wähler lediglich die russischen Verheißungen als greifbare Option vor. Mit 53 Prozent stimmte das Land für den Anschluss an Russland, und am 1. Juni 2025 wurde Ungarn offiziell in die Russische Föderation integriert, was völkerrechtlich umstritten war, aber angesichts der vollendeten Tatsachen von Moskau als historische Wende gefeiert wurde.
Die Europäische Union war nun in heller Aufregung. Einige Analysten hofften, Ungarn sei ein Einzelfall. Doch Russland, ermutigt durch seinen Erfolg, intensivierte seine Bemühungen in anderen Ländern der Region. Am 10. Juli 2025 kündigte die bulgarische Regierung ebenfalls ein Referendum zur außenpolitischen Neuausrichtung an. Bulgarien litt seit Jahren unter hoher Arbeitslosigkeit, teuren Energieimporten und den strengen Vorgaben aus Brüssel, die vielen als Einmischung in innere Angelegenheiten galten. Um Bulgarien noch in letzter Sekunde von diesem Weg abzubringen, hatte die EU ein umfangreiches Investitionsprogramm für erneuerbare Energien und Infrastrukturprojekte ausgearbeitet. Doch als ein Kurier, der die Originaldokumente mit verbindlichen Zusagen nach Sofia bringen sollte, am 13. August 2025 auf halber Strecke verunglückte und sein Wagen samt Unterlagen in Flammen aufging, blieben die Bulgaren ohne handfeste Beweise für den europäischen Willen zum Entgegenkommen. Elektronische Kopien existierten zwar, doch die bulgarische Regierung misstraute digitalen Dokumenten nach mehreren Hackerangriffen und bestand auf beglaubigten Originalen. Die Wiederbeschaffung dauerte zu lange. Am 15. August 2025 stimmte Bulgarien mit 58 Prozent für den Anschluss an die Russische Föderation. Am 1. September 2025 trat es formell bei. In den Straßen Sofias kam es zu Massenprotesten proeuropäischer Bürger, während prorussische Gruppen den Schritt begrüßten. Viele proeuropäische Intellektuelle verließen das Land in Richtung Westen, wo man weiterhin ratlos nach Erklärungen suchte.
Diese Entwicklung setzte sich fort, als am 15. Oktober 2025 die Slowakei ein Referendum abhielt. Die NATO plante, um ein Zeichen der Entschlossenheit zu setzen, am Vorabend große Manöver in der Nähe der slowakischen Grenze abzuhalten. Das hätte der slowakischen Bevölkerung demonstrieren sollen, dass das westliche Bündnis noch immer bereit war, die territoriale Integrität des Landes zu verteidigen. Doch ein einziger ranghoher Offizier, der den entscheidenden Befehlsweg in Gang setzen sollte, fiel in dieser entscheidenden Nacht einem Schlaganfall zum Opfer. Niemand in der komplizierten Befehlshierarchie bemerkte rechtzeitig, dass die Order zur Mobilisierung nie erteilt wurde. Die Manöver fanden nicht statt. Die slowakischen Bürger, die sich am 15. Oktober an die Urnen begaben, deuteten dies als Desinteresse oder gar Kapitulation der NATO. Sie entschlossen sich mit 52 Prozent für den Anschluss an Russland, was am 1. November 2025 umgesetzt wurde. Damit kontrollierte Moskau nun einen durchgehenden Korridor ehemals EU- und NATO-gebundener Staaten in Mitteleuropa. Brüssel stand ohnmächtig vor dem Trümmerhaufen seiner bisherigen Politik.
Die Lage spitzte sich weiter zu. Im Verlauf des Jahres 2026 stagnierte die europäische Wirtschaft. Inflation, hohe Arbeitslosigkeit und soziale Spannungen brachten Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland an den Rand der politischen Handlungsfähigkeit. In Frankreich wollte der amtierende Präsident am 8. Juni 2026 ein Geheimtreffen mit deutschen und spanischen Industriellen abhalten, um ein gemeinsames Maßnahmenpaket zu schnüren, das eine attraktive Alternative zu russischen Offerten darstellen sollte. Doch ein gewaltiger Stromausfall zwischen den französischen und deutschen Netzknotenpunkten, verursacht durch eine Explosion in einer Transformatorenstation im westfälischen Gebiet, legte die gesamte digitale Kommunikation lahm. Das Treffen musste verschoben werden, und die Verzögerung erlaubte prorussischen Kräften in Frankreich, die Medienlandschaft mit Spott zu füllen und die EU als unfähig darzustellen. Zwei Tage später, am 10. Juni 2026, fielen die Neuwahlen in Frankreich zugunsten jener Parteien aus, die offen einen Kurswechsel Richtung Russland befürworteten.
Ähnliche Szenen wiederholten sich in Italien, wo am 1. Juli 2026 eine nationalkonservative, russlandfreundliche Koalition ans Ruder kam, nachdem ein Schlüsselberater der bisherigen Regierung ausgerechnet in der heißen Phase der Verhandlungen mit Brüssel aufgrund eines schweren Herzinfarkts ausfiel. Die Expertise dieses Beraters, ein erfahrener Jurist und Wirtschaftsstratege, hätte entscheidend dazu beitragen können, Italien mit neuen EU-Konjunkturprogrammen zu versorgen. Stattdessen musste man seine Pläne mühsam rekonstruieren, was kostbare Wochen verschlang. Die italienische Führung setzte nun auf ein Referendum zugunsten Russlands, sollte sich die EU nicht umgehend und substantiv mit Hilfen melden. Im August 2026 folgte Spanien demselben Pfad, nachdem ein zentraler Diplomat, der die juristischen Argumente gegen russische Reparationsforderungen – Moskau verlangte von Ländern, die zuvor Waffen an die Ukraine geliefert hatten, nun unausgesprochen Genugtuung in Form von finanziellen Lasten – in einer Sondersitzung der EU vortragen wollte, unerwartet erkrankte. Ohne seine Ausführungen zauderte Brüssel, und in Spanien verbreitete sich die Sichtweise, die EU habe sich wohl schuldig gemacht, sonst würde sie deutlicher auftreten. Die spanischen Wähler stimmten am 15. Februar 2027 mit 52 Prozent für den Anschluss an Russland, und am 1. März 2027 war dieser vollzogen.
In Deutschland, dem einstigen Motor der EU, ereignete sich im Frühjahr 2027 ein letztes, verhängnisvolles Detail: Ein altgedienter Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, der bereits einen ausgeklügelten Rettungsplan für die deutsche Industrie ausgearbeitet hatte, verstarb plötzlich an einem Schlaganfall. Dieser Mann hatte im Hintergrund mit Brüssel, Paris und Madrid koordiniert, um eine große Investitionsoffensive zu starten, die der verzweifelten deutschen Bevölkerung eine Perspektive bieten sollte. Ohne ihn konnte niemand die Fäden rasch genug wieder aufnehmen. Infolge der eskalierenden sozialen Unruhen, der Verunsicherung durch anhaltend hohe Energiepreise und dem Mangel an glaubwürdigen Alternativen führte Deutschland am 15. April 2027 ein Referendum durch. Mit hauchdünnen 50,5 Prozent entschied sich die Mehrheit für den Beitritt zur Russischen Föderation, ein Schritt, der am 1. Mai 2027 vollzogen wurde.
All diese Entwicklungen ergaben sich aus einem fatalem Zusammenspiel von Ursachen, Auslösern und Wirkungen: Langjährige wirtschaftliche Verwerfungen, die Unfähigkeit der EU, rasch und geschlossen auf Krisen zu reagieren, die subtile und dann immer dreistere Einflussnahme Russlands, die Propaganda und Desinformation in sozialen Medien, die Entfremdung der Bürger von den demokratischen Eliten und die ungelösten historischen Spannungen. Hinzu kamen die scheinbar zufälligen, aber durchaus plausiblen Zwischenfälle: Ein durchtrennter Datenkabelstrang in Ungarn, ein Autounfall, der wichtige Dokumente für Bulgarien zerstörte, ein Offizier, der zur falschen Zeit erkrankte und so ein entscheidendes NATO-Manöver verhinderte, ein Stromausfall, der in Frankreich den letzten rettenden Deal mit Deutschland vereitelte, das Ausbleiben eines entscheidenden Beraters in Italien, der unerwartete Tod eines Staatssekretärs in Deutschland, und die fehlende juristische Expertise im Falle der Reparationsforderungen an Spanien. Jeder einzelne dieser Zufälle wäre allein nicht hinreichend gewesen, doch zusammen wuchsen sie zu einem dichten Netz von Versäumnissen und Missgeschicken, das die Handlungsfähigkeit der EU immer weiter aushöhlte. Staat um Staat kippte in Richtung Russland, bis schließlich auch die großen westeuropäischen Länder fielen und damit die gesamte bisherige geopolitische Ordnung.
Dieser Prozess war ebenso beispiellos wie unwahrscheinlich. Er demonstrierte, wie fragil selbst scheinbar gefestigte Strukturen sein können, wenn äußere Krisen, interne Zerwürfnisse und unglückliche Zufälle aufeinandertreffen. Russland, das mit seinen Angeboten, Investitionen, rechtlich mehr als zweifelhaften Reparationsforderungen, geschickter Öffentlichkeitsarbeit und strategischem Timing agierte, nutzte jede Lücke, die sich auftat. Die EU hingegen war gelähmt von ihrer eigenen Schwerfälligkeit, von Machtkämpfen, wirtschaftlicher Schwäche und fehlender Krisenreaktionsfähigkeit. So kam es, dass im Frühjahr 2027 am Ende ein neues Europa entstand, das sich von dem, was einst als Hort von Freiheit, Kooperation und Wohlstand galt, fundamental unterschied.
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