Home
| Lehre
| Videos
| Texte
| Vorträge
| Software
| Person
| Impressum, Datenschutzerklärung
|
Die Blog-Postings sind Kommentare im Sinne von § 6 Abs. 1 MStV. Der Verfasser ist Jörn Loviscach, falls jeweils nicht anders angegeben. Die Blog-Postings könnten Kraftausdrücke, potenziell verstörende Tatsachenbehauptungen und/oder Darstellungen von Stereotypen enthalten. Die Beiträge der vergangenen Wochen werden als Bestandteil der Internet-Geschichte in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Menschliche Autor*innen können unzutreffende Informationen über Personen, Orte oder Fakten liefern.
vorheriger | Gesamtliste | jüngste | nächster
2024-12-22 22:40
Warum einen UHD-HDR-Fernseher mit 7.1.4-Lautsprechern kaufen, wenn im Bewusstsein kaum mehr Informationen ankommen als bei telegraphiertem Morsecode? OK, diese Frage ist nicht ernst gemeint, denn der Fernseher weiß halt nicht, wo wir gerade hinsehen und hinhören. Dennoch: Die Datenrate, die hochgradig parallel von den menschlichen Sensorsystemen kommt, liegt etwa erstaunliche acht Zehnerpotenzen über der Datenrate unseres (Single-Task-)Bewusstseins.
Der Preprint The unbearable slowness of being: Why do we live at 10 bits/s? macht das an vielen, durchaus überraschenden Beispielen fest. Er gibt eine etwas scherzhafte Antwort auf die in seinem Titel gestellte Frage nach dem Warum: weil wir in einer ökologischen Nische leben (oder uns die gesucht haben?), für die dieses gemächliche Tempo genügt (S. 6). Ein ausführlicherer Erklärungsversuch weiter hinten (S. 9) besteht darin, dass das Nervensystem zunächst zur Koordination der Bewegung entstanden sei. Dazu genügen die Geschwindigkeit und, weil man – zumindest nach klassischer Vorstellung – immer nur an jeweils einem Ort ist, das Single-Tasking.
Aber sind dann nur die Finger zu langsam oder ist das gesamte höhere Nervensystem zu langsam, selbst wenn man es direkt mit einem Computer verbände? Die Autor*innen tippen auf Letzteres (S. 7).
Was sie allerdings nicht diskutieren, ist der evolutionäre Druck, der von der KI ausgehen könnte: Skynet schießt schneller und genauer als wir. Das Training mit superschnellen Videospielen könnte deshalb kritisch fürs Überleben werden.
Kommentar vom 2024-12-23, 13:24
Dafür gibt es doch bereits TikTok. Eine Situation innerhalb von Sekunden erfassen und eine Entscheidung treffen (wischen oder anschauen).
Allerdings ist das nicht so ganz neu. Auch schon vor 30 Jahren waren einzelne Szenen in der Tagesschau z.T. nur 1,5 Sekunden lang.
M.K.
Neuer Kommentar
0 Zeichen von maximal 1000
Ich bin die*der alleinige Autor*in dieses Kommentars und räume dem Betreiber dieser Website das unentgeltliche, nichtausschließliche, räumlich und zeitlich unbegrenzte Recht ein, diesen Kommentar auf dieser Webseite samt Angabe von Datum und Uhrzeit zu veröffentlichen. Dieser Kommentar entspricht geltendem Recht, insbesondere in Bezug auf Urheberrecht, Datenschutzrecht, Markenrecht und Persönlichkeitsrecht. Wenn der Kommentar mit einer Urheberbezeichnung (zum Beispiel meinem Namen) versehen werden soll, habe ich auch diese in das Kommentar-Textfeld eingegeben. Ich bin damit einverstanden, dass der Betreiber der Webseite Kommentare zur Veröffentlichung auswählt und sinngemäß oder zur Wahrung von Rechten Dritter kürzt.