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Klagen gegen Online-Lehre

2020-05-11 22:58

Für die teuren Gebühren wollen US-Studierende die PowerPoint-Folien gefälligst live von den Nobelpreisträger*innen vorgelesen haben.

Kommentar vom 2020-05-12, 02:38

Na ja, ich sehe es eher so: Die "campus experience" ist ja eine große Party, auf der man eine Menge Spaß hat, Gleichgesinnte trifft und vielleicht einen Partner fürs Leben findet. Das alles fällt jetzt weg. Das muss man natürlich anders formulieren, nämlich als Beeinträchtigung der Qualität der Ausbildung. Und schon hat man ein Argument, geringere Studiengebühren zu fordern.
Mich würde interessieren, was herauskäme, wenn man die Studierenden vor die Wahl stellte, zum vollen Preis ihre "campus experience" zu kriegen oder zum halben Preis "nur" die Ausbildung. ;-)
bo

Kommentar vom 2020-05-12, 15:46

Andere Frage: Welcher Studierende an einer ivy league zahlt die Studiengebühren denn bitte selbst und muss sich über solche Fragestellungen Gedanken machen?

Kommentar vom 2020-05-13, 14:43

Erstaunlich, oder? Durch Zoom oder die Alternativen entsteht im Chat mit den Profs oft eine wesentlich persönlichere Atmosphäre, gerade weil nur ein Bruchteil der Studierenden anwesend ist. Dann positioniert man die Kamera geschickt so, dass die erlesene Innenaustattung zur Geltung kommt oder bei schönem Wetter die Pferde auf der Koppel. Auch ein diskreter Hinweis auf die familiäre Stiftung ist für den aufstiegswilligen Arrivisté obligatorisch, genau: Die Hausaufgaben werden aufs stiftungseigene Briefpapier geschrieben. Gedämpfte Musik im Hintergrund und ab und an mit dem diskreten Diamantring an der Nase gekratzt, das Haar aus dem Gesicht gestrichen um die Perl-Ohringe aufblitzen zu lassen, wenn der Prof über Opazität spricht. All das ist im vollen Hörsaal oder den kurzen Besprechungen danach, wenn die Eifrigen noch zur Fragerunde an die Tafel eilen, wesentlich schwieriger. Nur das Parfüm, das Parfüm ... Wie kriegt man die Spezial-Komposition aus Grasse vermittelt?

Kommentar vom 2020-05-15, 14:14

@Kommentator(in) von 14:43: Ich muss an den unvergesslichen BWL-Justus denken. J.L.

Kommentar vom 2020-05-15, 17:21

Der ist doch vulgär :-) dagegen. Diskretion ist mitunter das Wichtigste im Habitus-Geschäft. Die Milliardäre hier sind bei Alltagsgeschäften eher in Sakko und Jeans unterwegs. Im SUV mit Leibwächter, claro, aber der Bentley wird eben nicht zum Shoppen benutzt. :-) Auffallen und Rumprollen ist typisch für Arrivistas. Übrigens ist laut Michael Hartmann und auch meiner empirischen Erfahrung ein solides Gymnasium z. B https://www.kaiserin-friedrich.de (ich bin gespannt was ! Ihnen auffällt) die erste Wahl für Kids aus sehr wohlhabendem Elternhaus, wenn man aus beruflichen oder Jet-Set-Gründen den Nachwuchs nicht aufs Internat in der Schweiz schicken "muss". Laut meiner Schweizer Freundin haben gewisse Internate viel zu viele problematische Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten zu verkraften. Auffällig ist, dass Elitenforschung ein soziologisches Randgebiet ist. Warum wohl? ;-)

Kommentar vom 2020-05-19, 20:24

Und gibt es hier schon Klagen? Online ist ja schön und gut, aber man muss wenigstens die Bib nutzen können zum Lernen! Ist das überall so, dass man nicht die Bib nutzen kann?

Kommentar vom 2020-05-19, 20:33

@Kommentator(in) von 20:24: Bei uns kann man sich Bücher bestellen und abholen. Aber nicht hinsetzen. Ich hatte da ja mal eine Idee, die in unseren regenlosen Zeiten vielleicht gar nicht so unpraktikabel ist. J.L.

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