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Chillen mit ChatGPT

2023-12-03 23:37

Man scheint sich so sehr langweilen zu können, dass man ein Buch über die Fehlleistungen von ChatGPT veröffentlicht, welches schon bei seinem Erscheinen Altpapier ist. Aber ok, Veröffentlichung ist Veröffentlichung. Zugegebenermaßen macht ChatGPT immer noch vernichtende Fehler, die eine ernsthafte Anwendung verunmöglichen ("Außerdem wird nicht gegendert.", S. 16). Ich hätte an jener Stelle allerdings zuerst genannt, dass das Ding es bei all seiner Intelligenz nicht schafft, Satzpunkte und Ähnliches im Arabischen auf die linke Seite zu setzen (gilt auch für GPT-4 Turbo per API).

Aber nun zum Positiven: Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist ChatGPT zum Zusammenstellen von Themenlisten für Hausarbeiten, zum Verfassen selbiger, zum Schreiben von Bewertungen für selbige, für Empfehlungsschreiben, Gutachten, Akkreditierungsunterlagen, Drittmittelanträge, Vorlesungsskripte, Lehrbuchtexte, (langweilige Teile von) wissenschaftlichen Papern genial – halt für alles, was man schreibt, weil es ja geschrieben werden muss, sei auch die Chance, dass es jemand liest, noch so gering. All das müsste eigentlich dazu führen, dass demnächst in der Sphäre der Doktorand*innen massive Unterbeschäftigung herrscht.

[Nachtrag 1: ChatGPT one year on: who is using it, how and why?]

[Nachtrag 2: eine wie üblich schwache, weil nichtrepräsentative und hier nicht einmal zwischen Gratisversion und Bezahlversion (im Paper noch obendrein falsch als "ChatGPT" vs. "GPT-4" bezeichnet) unterscheidende Umfrage: Artificial Intelligence in studies—use of ChatGPT and AI-based tools among students in Germany.]

Kommentar vom 2023-12-04, 19:02

Können Sie dagegen eine Empfehlung für Stephen Wolframs Buch "What Is ChatGPT Doing … and Why Does It Work?" (oder auch deutsche Übersetzung) geben? (T.-B. H.)

Kommentar vom 2023-12-05, 12:41

@Kommentator*in von 19:02: Zumindest sein Blogpost gleichen Titels ist sehr gut. J. L.

Kommentar vom 2023-12-06, 12:41

Bestellt :) (T.-B. H.)

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