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Open Source tötet

2024-08-01 11:45

Wenn demnächst irgendwo zwischen Харків und Херсон zum ersten Mal eine Maschine autonom zielend und abdrückend einen Menschen tötet (falls das nicht schon längst passiert ist), dürfte jene Maschine aus Kostengründen mit Linux laufen, vielleicht auf einem Raspi, aber das könnte auch endlich ein sinnvoller Einsatz für den Calliope sein. Die Bilderkennung ist natürlich YOLO. Metas Segmentierer SAM 2 leistet sicherlich ebenfalls gute Dienste.

Und bei der Navigation hilft OpenStreetMap. Sinnvollerweise haben alle Leute schon vor langer Zeit die Kindergärten und Krankenhäuser ihrer Nachbarschaft dort eingetragen, so dass man weniger Mühe mit der Zielerfassung hat. Habt Ihr schon Euer Viertel in OpenStreetMap durch ein Потёмкинsches Dorf ersetzt?

Frage am Rande: Warum sind Jammer so effektiv, dass man autonome Drohnen benötigt? Könnte man nicht einfach Software-Defined Radio mit Spread Spectrum einsetzen? Aber vielleicht bin ich da zu naiv. Auf jeden Fall bestätigt die Lösung mit einer Rolle Glasfaser an der Drohne unsere Vorstellungen von russischer Technologie. Oder ist das wieder bloß Maskirowka?

Mit Closed Source wären die Drohnenentwicklung und das Ausrollen nicht so einfach und billig. Obendrein nehme ich an, dass NSA, ГРУ und 国安部 allesamt über Killswitches für Windows, (mac|iPad|i)OS und Android verfügen, denn sonst wären diese Dienste das Geld nicht wert, das wir für sie ausgeben. Wahrscheinlich haben alle drei die nötige Technologie von irgendeiner israelischen Firma abonniert. Aber auch US-Unternehmen sind in diesem Metier erfolgreich tätig.

Ein Open-Source-Betriebssystem plattzumachen, ist dagegen etwas aufwändiger, vor allem, wenn man – hoffentlich! – demnächst den Quellcode und das Laufzeitverhalten auch (wohlgemerkt: auch, nicht nur) per KI nach Auffälligkeiten durchsucht.

Aber – danke für das Vorführen an Intel! – die auch unter Linux opaken Microcode-Updates bedeuten, dass sich aus der Ferne Rechner nicht nur lahmlegen, sondern auch zerstören lassen.

Kommentar vom 2024-08-01, 13:35

Ist das jetzt ein Plädoyer gegen FOSS?

Sicher lässt sich viel Software zweckentfremden, aber für ein paar Euro gibt es ne Windows Lizenz, mit der sich sicher eben so gut eine Rakete steuern ließe.
Und da Microsoft ihre Betriebssysteme auch ohne Lizenzschlüssel weitestgehend funktionieren lässt, kann man diesen Kostenpunkt (insbesondere bei Systemen ohne Internetzugang) doch wohl auch streichen.

JG

Kommentar vom 2024-08-01, 14:50

@JG: Kein Plädoyer für oder gegen irgendwas, sondern nur eine Erkenntnis, getippt auf einem Linux-Rechner, gehostet auf einem Linux-Rechner. – Windows auf einer Drohne habe ich aus Gründen (Anpassbarkeit, Systemvoraussetzungen, Echtzeit usw.) noch nie gesehen. Aber die erwähnten Open-Source-KI-Geschichten (Kostenfaktor: selbst entwickeln und insbesondere selbst trainieren) dürften sowieso bedrohlicher sein. J. L.

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