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Denn die einen Student*innen sind im Dunkeln

2023-04-30 00:04

Und die anderen Student*innen sind im Licht. Und man siehet die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht. – Um Bertolt Brechts Dreigroschenoper abzuwandeln.

Das schwierige Thema der Beteiligung von Student*innen an der Gestaltung von Studiengängen und Hochschulen hatte ich hier schon mal: Es sitzen, vorsichtig gesagt, nicht allzu repräsentative Student*innen in solchen Runden. Aus aktuellem Anlass – nämlich den entsprechenden jüngsten Aktivitäten des Hochschulforums "wir orchestrieren den Diskurs zur Hochschulbildung im digitalen Zeitalter" Digitalisierung – nun ein Sequel.

Und zwar zur Session Studierendenzentrierung richtig verstehen – Hochschule nicht für sondern mit Studierenden gestalten [sic, ohne Komma vor "sondern"] auf dem diesjährigen "Festival". Wenn man die drei Student*innen mal im Netz nachschlägt (was bei meinen eigenen Student*innen kaum gelingen würde), findet man (hier ohne Links wegen des EU-Rechts auf Vergessen):

Wie man klar erkennt: ein bunter Durchschnitt der Student*innen, die wir täglich vor uns sehen. Man könnte analog dazu einen – jetzt nur so als abstraktes Beispiel ohne Realitätsbezug – mit dem eigenen Flugzeug einfliegenden Ex-BlackRock-Aufsichtsratsvorsitzenden als repräsentative*n deutsche*n Staatsbürger*in einstufen.

Warum ist das so? Warum bleibt die Masse der Student*innen stumm, statt Veranstaltungen wie die genannte mit unkonformen, unorthodoxen Anti-Selbstoptimierungs-Äußerungen aufzumischen? Ist das Habitus? Gelernte Hilflosigkeit? Oder ist das ein intuitives Verständnis von (ob auch dies von Brecht ist, wird bezweifelt) "nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber"? – Denn wer hier mitmacht, legitimiert die anderen, die bereits den Lift zur Teppichetage reserviert haben?

Kommentar vom 2023-05-01, 16:06

... uh, beinahe hätte ich "mich triggern lassen" und zeilenweise Selbstverständlichkeiten über egoistisch motivierten Altruismus, Anstreben von Titeln, Pöstchen, Macht etc. geschrieben.
Kurz und knapp: "Repräsentative Stichproben" sind leicht erkennbar ein (zu!?) hoher Anspruch.
Nahe am Kern ist wohl: Wirklich repräsentative Gremien/Gruppen sind den meisten von uns nicht wichtig genug.
Vielen scheint es noch immer deutlich zu gut zu gehen (nicht nur materiell, auch "seelisch", "gewissensmäßig"!), um etwas ändern zu wollen.
Ohne Lichtblicke wie https://j3l7h.de/blog/ könnte ich kaum mehr "ruhig leben". Gestern am Lagerfeuer habe ich einem befreundeten Advokaten über meine (/jls) Perspektive zu GPT & Co erzählt. Wir sollten versuchen, noch "lauter"/"missionarischer"/"offensiver" zu handeln. Danke für die steten Versuche hier.
Grüße aus Unterfranken, Markus

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