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Videos sind so was von 90er Jahre

2019-03-23 21:42

Eine kleine Technik-Demo, was nach meinen Erklärvideos kommen könnte: https://j3L7h2.de/draw/rechtwinkligesDreieck.html Es geht mir unter anderem um schnellere Produktion (vor allem in der Nachbearbeitung) und leichtere Wartbarkeit. Vielleicht hat jemand noch kluge Ideen. Am besten an dieser Lösung finde ich überhaupt, dass sie YouTube-inkompatibel ist! (Diese kleine HTML-Seite ist ein aktuelles Nebenprodukt davon, dass ich angefangen habe, mein Programm Whiteboard nun im Browser zu implementieren.)

Kommentar vom 2019-03-23, 21:57

Im Firefox unter Windows funktioniert es auch.

Solche Webtechnologien sind doch eher kurzlebig. Man erinnere sich nur an diese Javaapplets, die auf Lernseiten gerne für interaktive Erklärungen eingesetzt wurden.

Markus

Kommentar vom 2019-03-23, 23:06

@Markus: Komisch, auch mein frisch aktualisierter Firefox macht den deutschen Text zu englischem Kauderwelsch (trotz Angabe der Sprache im Code, ebenso mit Seiten von anderswo mit Sprachausgabe). Und was die vermeintliche Kurzlebigkeit angeht: Bitte den Quelltext der Seite angucken und dann nochmal über diese Aussage nachdenken. Insbesondere, wenn ich mir noch eine kleine Beschreibungssprache dazu einfallen lasse, lässt sich das mechanisch auf jedes erdenkliche System übersetzen. Das ist ein großer Unterschied zu Java und zu Flash.

Kommentar vom 2019-03-24, 08:07

Funktioniert auf meinem iPhone, also auch auf dem iPad.

Kommentar vom 2019-03-24, 09:33

Bei mir mit Firefox (65.0.2, 64 Bit, Win10) auch keine Probleme.

Kommentar vom 2019-03-24, 16:38

Ich benutze Firefox 65.0.2 bzw. seit gerade eben 66.0.1, 64Bit, Windows 10 Deutsch. Im FF ist die primäre Sprache Deutsch und die sekundäre Sprache Englisch.
Ich habe allerdings auch mal vor einiger Zeit mit TTS unter Python rumgespielt. Es könnte sein, dass ich da an den Windows-Stimmen etwas nachinstalliert habe.

Ich hatte schon gesehen, dass es JS ist, aber nicht darauf geachtet, dass da tatsächlich nichts nachgeladen wird (node.js usw). Das dürfte die Halbwertszeit deutlich erhöhen, aber ich wäre auch nicht überrascht, wenn z.B. in 10 Jahren Javascript durch Webassembly ersetzt würde. Die Chancen für eine Anpassung sind natürlich höher, wenn das Projekt das Steckenpferd vom Autor ist, aber in so langen Zeiträumen ändern sich auch Hobbys und die verfügbare Zeit.

Kommentar vom 2019-03-24, 20:01

Mit svgomg ( https://jakearchibald.github.io/svgomg/ ) lässt sich das SVG um 80% komprimieren, in dem man die Präzision der Koordinaten auf 2-3 Nachkommastellen reduziert.

Kommentar vom 2019-03-24, 22:01

@Kommentator(in) von 20:01: Nöööö. Das SVG ist sowieso (siehe mein Posting oben!) von meinem eigenen Programm erzeugt, für die sofortige lokale Verwendung. Ich müsste also nur runden. Aber das wäre premature optimization und angesichts der Größe von Videos oder der anderswo mitgeladenen Werbung erst recht ein Witz.

Kommentar vom 2019-03-24, 23:10

@Kommentator(in) von 16:38: Ob JavaScript durch Webassembly ersetzt wird, ist ziemlich egal, so wie uns für traditionelle Programme egal ist, ob wir auf einem Prozessor mit x86- oder aber ARM-Befehlssatz arbeiten. Will sagen: Man programmiert (schon jetzt) nicht mehr in JavaScript, sondern in anderen Sprachen, die dann in irgendwas für den Browser kompiliert werden. Aber mein Punkt ist ein ganz anderer: Das Ganze ist im Kern kein Programm, sondern eine leicht verständliche Datensammlung, die sich mit elementaren Methoden auf jedes Zielsystem umsetzen lässt, das Grafik und Sprachsynthese beherrscht. Wer das auf einem neuen oder ungewöhnlichen System nutzen will, kann sich in wenigen Zeilen ein eigenes Abspielprogramm schreiben.

Kommentar vom 2019-03-25, 07:31

Soll das heißen, die Erklärvideos sollen in Zukunft von so einer Automatenstimme aus der Dose vorgetragen werden? Ich würde bei aller Technikbegeisterung nicht den menschlichen Faktor unterschätzen.
E.W.

Kommentar vom 2019-03-25, 09:31

@E.W.: Yep. Wobei erstens die Automatenstimme ja laufend besser wird und wir uns zweitens immer mehr an Siri, Alexa, Google Assistant und Cortana gewöhnen. Wie schon geschrieben, sind Produktion und Pflege der Videos sehr aufwändig. Wenn man dort eine gewisse Aktualität und Breite haben will (statt nur noch Videos von den "Elite"-Unis, die beliebig viel Geld versenken können, oder von sporadischen Projektförderungen), muss das Ganze viel schlanker werden.

Mir schwebt sowieso eine Mischung aus Text und solchen gesprochenen Illustrationen vor. Denn mir ist klar geworden, dass viele nichtmathematische Themen in zeichnerischer Form pervers verflacht werden und dass meine Studentinnen und Studenten viel zu wenig lesen. Aber ich möchte trotzdem den Dual-Coding-Effekt von Zeichnen und gleichzeitigem Sprechen mitnehmen.

Kommentar vom 2019-03-27, 21:36

Da "Produktion und Pflege der Videos sehr aufwändig" sind, frage ich mich, ob diese Art Erklärvideo als HTML soviel einfacher zu bauen/pflegen ist. Das HTML wird ja wohl generiert - aber ich frage mich, was ist dann der pflegeleichte "SourceCode" für das Erklärvideo. Wie werden Bild und Ton/Text synchronisiert, und wir entstehen Bild und Text dazu ? Was brauche ich um selber mal ein kleines Erklärvideo in dieser Art zu erstellen? Gibt es ein Meta-Erklärvideo?
Die Beispielseite funktioniert gut in Chrome und FF (Win 10). Die Standard-Stimme unter Win 10 ist häßlich - so möchte ich auf Dauer keine Erklärvideos anhören.
MartinH.

Kommentar vom 2019-03-27, 22:00

@MartinH.: Ja, definitiv viel einfacher. Nur die Zeichnung machen und den Text tippen -- und vor allem später zum Editieren und vor allem Korrigieren und Updaten nicht endlos im Videoeditor rumfummeln, sondern auf übliche Art die Zeichnung oder den Text ändern. Ich habe inzwischen an der Idee weitergebastelt; mehr folgt übers Wochenende. Sneak Preview, wie der besagte Sourcecode derzeit in HTML aussieht:
<j3l7h-speak element="svg1">
<j3l7h-show elements="path1 ... path20">Das rechtwinklige Dreieck.</j3l7h-show>
usw.

Kommentar vom 2019-03-27, 22:54

bin gespannt ..
"Zeichnung machen im Whiteboard" sieht ja schon recht perfekt aus.
"Text tippen" - hätte gedacht, dass der Text gesprochen wird und mit STT generiert wird (kann ja später noch kommen)
Wenn der Text dann schon perfekt editierbar vorliegt, könnte man den auch leicht barrierefrei (für gehörlose oder schwerhörige Menschen) als Untertitel einblendbar machen; und als weiteren Schritt mit guten automatischen Übersetzern auch in andere Sprachen übersetzen und vorlesen lassen. [Da wäre es aber gut, wenn im Erklärvideo keine deutschen handschriftlichen Texte mehr auftauchen (sondern dies auch generierte/editierbare Texte wären). Nur die Position des Textes sollte definiert sein, weil der ja mit Zeichnung wandern müsste, wenn diese verschoben wird.] (Ich hätte schon Bedarf für Erklärvideos für die Lehrerausbildung in anderen Ländern.)
PS: der Begriff "Erklärvideo" passt nicht mehr so richtig - ist ja kein Video mehr
MartinH.

Kommentar vom 2019-03-28, 09:37

@MartinH.: Lustig, ja, mit der Spracheingabe für die hoffentlich kommende Web-Version von meinem Whiteboard hat das ganze Projekt angefangen. Dort bastele ich aber noch daran, wie ich erstens mit dem Mix aus Formeln und aus normalem Text umgehe und zweitens mit dem Nachbessern von Fehl-Erkennungen umgehe. Andere Baustelle. Hier gehts mir erstmal um das Format für Sachen, die nicht live entstehen.
Und, ja, das mit der Nicht-Barrierefreiheit von Videos ist ein dickes Problem, das ich auch öfters erwähne, und das uns, sobald endlich die/der erste klagt, sehr wehtun wird. Für den XML-Code lässt sich natürlich wunderbar eine barriereärmere Wiedergabe-App schreiben. Dass sich Handschrift in einer effizienten Produktion ganz vermeiden ließe, scheint mir nach dem jetzigen Stand der Technik noch nicht der Fall zu sein: Handgemachte Illustrationen und Formeln sind halt viel schneller gemacht als "saubere"; und deren automatische Umsetzung ist doch noch deutlich hakeliger als die von gesprochenem Text.

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