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Kompliment über meine Webseiten

2020-06-09 13:25

Jemand hat mir gerade ein riesiges Kompliment gemacht: Meine Webseiten wie diese sähen "doch ein bisschen spröde" aus. Danke! Wunderbar beobachtet! An diesem Design habe ich Jahre, nein, Jahrzehnte getüftelt, bis es endlich diese Reife erreicht hat.

Wie allen, die hier mitlesen, sofort klar sein dürfte, funktioniert dieses Design als diagnostisches Assessment. Einen Selbsteinschätzungstest zur Frustrationstoleranz würde ja niemand auch nur angucken. Aber mit meinem Webdesign kann ich sofort alle Personen abschrecken, die keine ernsthafte Chance haben, Videos etwa zu Lambda-Ausdrücken oder generischen Klassen zu verstehen. Das ist ein leider nur selten erkannter Dienst an der/dem Kund*in.

Entsprechend achte ich seit einiger Zeit bei den wenigen Videos, die ich überhaupt noch produziere, darauf, dass diese deutlich über einer halben Stunde lang sind. Auch dies sorgt für ein passenderes Publikum und damit eine höhere Kund*innenzufriedenheit.

Dass ähnliche Design-Prinzipien auch in die umgekehrte Richtung funktionieren, sieht man an der BILD. Oder auf YouTube.

Kommentar vom 2020-06-09, 14:20

Ich tu mir immer schwer, zwischen Sarkasmus und Ernst richtig zu unterscheiden.
Ich mag das Design jedenfalls so, die Ladezeiten sind überschaubar und es bleibt alles beim Wesentlichen.
Ob das jetzt ein guter Indikator für meine Frustrationstoleranz ist oder nicht, sei dahin gestellt, denn YouTube oder die BILD frustrieren mich mit ihrem Design schon.
PS.: Ob Exklusivität gut ist, ist natürlich zu diskutieren. Umso mehr Leute was lernen, umso besser. Andererseits gibt es nicht einen Topf für alle, und verschiedene Darreichungsformen von verschiedenen Quellen sind vielleicht eh schon das Optimum.
Insofern wäre eine hohe Spezifität sogar wieder ein Pluspunkt.
CS

Kommentar vom 2020-06-09, 14:24

@CS: "[Z]wischen Sarkasmus und Ernst richtig zu unterscheiden" erinnert mich an Shaw. J.L.

Kommentar vom 2020-06-09, 17:13

Als "spröde" oder vielleicht sogar "kartonartig" würde die gleiche Person wohl auch den Bauhaus-Stil bezeichnen! :-o Ich mag diese Ästhetik des Minimalismus Ihrer Seite ebenso sehr, der quasi kalligraphischen Reduktion - aber das gilt Ihnen dann natürlich nicht als Kompliment, weil es "einfach" eine auf Sachverständnis beruhende Einordnung ist. ;-)

Kommentar vom 2020-06-12, 16:46

Der Begriff des "Kunden" ist allerdings irritierend, da er aus diesem neoliberalen paradigmatischen Setting stammt, dass letztendlich eher Consumer- und Kunden-unfreundlich ist, mit ihren Hotlines und der Kommodifizierung jeglicher Beziehung. Unser Ex-Ex-Präsident hatte mal erfolglos beim Versuch der Einführung von Studiengebühren versucht, Studis als Kunden zu konstruieren, die mit der Zahlung von Gebühren mehr Konsumer-Rechte bekämen, wie z. B. einen Sitzplatz! in Grundlagen-Vorlesungen oder die Garantie, als Lehrämtler einen Prüfer zu finden. Das Angebot war aus Sicht der Betroffenen derartig lächerlich realitätsfern, dass die Proteste plus verwaltungsrechtliche Klagen die Gebühren abgewendet hatten. Der damalige Werbeslogan "Hier wird Wissen Wirklichkeit", ein ontologisches "Unding" ;-) aus Sicht jedes Philosophie-Studis, wurde dann auch in verschiedenen Varianten karikiert.

Kommentar vom 2020-06-12, 20:37

@Kommentator(in) von 16:46: Oh, den Begriff "Kund*in" habe ich ganz bewusst gewählt – mich an das haltend, was heute politisch angesagt ist. J.L.

Kommentar vom 2021-02-28, 09:39

Die völlige Reduktion auf die Funktionalität und der Hass auf die Kunst ist ganz typisch, das ist der Grund weshalb die Progressiven immer so depressiv sind, einerseits sagt die Ideologie dass alle Menschen in Betonklötzen leben sollten, andererseits lebt im Hinterkopf der alte Traum von der Familie im Einfamilienhaus mit Garten, das es natürlich nicht geben darf, wegen der Funktionalität. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort Gottes.

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