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Die Blog-Postings sind Kommentare im Sinne von § 6 Abs. 1 MStV. Der Verfasser ist Jörn Loviscach, falls jeweils nicht anders angegeben. Die Blog-Postings könnten Kraftausdrücke, potenziell verstörende Tatsachenbehauptungen und/oder Darstellungen von Stereotypen enthalten. Die Beiträge der vergangenen Wochen werden als Bestandteil der Internet-Geschichte in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Menschliche Autor*innen können unzutreffende Informationen über Personen, Orte oder Fakten liefern.

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Perlen der ILIAS-Nutzung

2020-06-11 13:50

Heute: der Import von Teilnehmer*innenlisten.

  1. Bereiten Sie in der Tabellenkalkulation Ihres Vertrauens mit Hilfe von =TEXTVERKETTEN(",";WAHR;B2:B1000) oder einer ähnlichen Formel in einer einzigen Zelle eine Liste der folgenden Art vor:
    xmayer1,bmueller7,jdoe23,jdoe42
  2. Öffnen Sie in ILIAS den Karteireiter "Mitglieder" des betreffenden Kurses oder der betreffenden Gruppe.
  3. Das Folgende gilt für Chrome, geht aber analog auch mit allen anderen üblichen Browsern: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Texteingabefeld neben "Benutzer". Im dann erscheinenden Kontextmenü wählen Sie "Untersuchen". Klicken Sie im HTML-Code doppelt auf "maxlength". Wählen Sie mit Hilfe von Umschalttaste und Cursor-rechts-Taste maxlength="200" komplett aus und drücken Sie die Taste "Entf".
  4. Kopieren Sie dann die Liste aus Schritt 1 in das Texteingabefeld und klicken Sie "Hinzufügen".

Mir ist bei dem Verfassen dieses Textes aufgefallen, dass die Möglichkeiten der literarischen Form "Bedienungsanleitung" noch viel zu selten in der Satire benutzt werden.

Kommentar vom 2020-06-12, 17:05

Doch die Satire zur literarischen Form "Bedienungsanleitung" gibt es durchaus; ich suche mal ein paar raus, ad hoc fallen mir Loriot ein und Ernst Jandl. "LITERARISCH" sollten Sie allerdings ob Ihrer "Vorliebe" :-) kleiner Scherz exakt gesetzter /(^#₩°~*÷ allerdings in "..." setzen. Die Bedienungsanleitung wird erst durch ihrer Karikatur zum wirklich literarischen Genre. Falls Sie das Buch Ästhetik des Supermarkts von Heinz Drügh zum Thema der literaturwissenschaftlichen Untersuchungen der Sprache der Konsumwelten noch nicht kennen: Die Vorlesung von H.D. dazu war jedenfalls der "Hit"! :-)

Kommentar vom 2020-06-12, 20:42

@Kommentator(in) von 17:05: Anführungszeichen sind soooo humorbefreit. Viel witziger ist, Anführungszeichen wegzulassen! J.L.

Kommentar vom 2020-06-12, 21:50

Witziger auf "jeden Fall"! Aber dann fällt "auch" die Kodifizierung weg. Und finden Sie wirklich, Lektoren verstehen "Spaß"? Sind Akademiker "besonders" humorbegabte Menschen? "Mich" interessiert außerdem, ob "Sie" Ernst Jandl mögen: https://www.youtube.com/watch?v=s_EFil6o4bw Das stammt aus der Frankfurter Poetikvorlesung von vor 25 Jahren: https://www.youtube.com/watch?v=usyfoOtyurA

Kommentar vom 2020-06-12, 23:23

@Kommentator(in) von 21:50: Dass die Kodifizierung wegfällt, ist ja gerade der Witz. Anführungszeichen zu verwenden ist so, wie einen Witz zu erklären. – Ich glaube, dass Hochschulen humorfreie Zonen sind. Wirklichen Humor kann nur haben, wer keinen Anschein aufrechterhalten muss. (Die besten Comedians sind vielleicht solche, die schon gekündigt haben und in ihren letzten Sendungen jeden 💩 veranstalten können.) – Nö, Jandl ist nicht so mein Ding. Ich stehe mehr so auf angewandte Komik wie bei Robert Gernhardt (Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen Ursprungs) oder bei Loriot (Literaturkritik). Und der deutscheste und beste deutsche Film ever 🏆🏆🏆 ist für mich Schtonk! J.L.

Kommentar vom 2020-06-13, 12:42

[Dublette gelöscht, J.L.]

Kommentar vom 2020-06-13, 13:00

Heute ist Welt-Smiley-Tag 🦥? ... Jandl wird mir typischerweise bald nach den ersten inspirierten Aufregung, ob der formalen Selbstbeschränkung, dann schnell etwas zu linguistisch 🏬 ... Interessante Filmtipps ... Lange nicht mehr gesehen. 🛸. Voilá 🐒🪂🌋

Kommentar vom 2020-06-13, 18:45

"Ich glaube, dass Hochschulen humorfreie Zonen sind", schrieben Sie, J.L.: Das ist ein wunderbares und auch trauriges Statement. Man lacht selten – & wenn, dann über die Peinlichkeiten der Anderen. Wohl wahr. Lachen ist kein typisches Geräusch, was aus einer Alma Mater erklingt, außer vielleicht der Musikhochschule & der Sportuni! Aber woher wissen wir eigentlich, dass die tägliche Realsatire vom Feinsten, die man an Unis erlebt, wirklich zufällig, kontingent, und nicht geplant, also von einem Humorbeauftragten beordert wird? ;-) Jede Uni, die was auf sich hält, hat einen heimlichen Humorbeauftragten -HHB-, der mal im Gewande der [gestrichen, weil politisch unkorrekt, J.L.], mal der Bauplanung, mal des Rektors oder Kanzlers auftritt! (Wir hatten zum 100. Goethe-Uni-Anniversarium ein Komitee, das100 Gartenzwerge in Goethe-Gestalt in Lebensgröße im Gelände verteilen ließ.) Aus Sicht der Gouvernmentalität wäre HHB eine sinnvolle Position/Methode, um den Laden am Laufen zu halten & Widerstände gegen allzu heftige Absurditäten zu puffern. :-)

Kommentar vom 2020-06-13, 18:51

Hier der Gartenzwerg! Beweis auf Seite 44. :-) https://www.muk.uni-frankfurt.de/58232553/jahresbericht_2014_deu.pdf

Kommentar vom 2020-06-13, 20:06

@Kommentator(in) von 18:51: Humor an der Musikhochschule? Vielleicht ist das nur das Lachen über die Steuerzahlenden, die dem Nachwuchs der gehobenen Schichten (Klavier und Geige ab dem fünften Lebensjahr, sonst wird das wohl nix mit der Aufnahmeprüfung) den Einzelunterricht beim der/dem aus London oder NYC anjettenden Prof bezahlen. – Gouvernmentalität: In der Tat. Die wahren politischen Genies wissen, wie man das professionell angeht: Nicht die Kritiker verhaften, sondern scheinbar sich selbst auf die Schippe nehmen, aber Guantanamo und die Drohnen trotzdem weiterbetreiben. J.L.

Kommentar vom 2020-06-14, 09:04

Salut! Ja, reiche, wohlhabende oder bildungsbürgerliche Menschen wollen, wie dereinst der Adel, einfach 🤑 kein schlechtes Gewissen haben, ob der Musikhochschulen, Opernhäuser und Theater, die für ihre Schicht finanziert werden. Das geschieht überproportional aus dem Steueraufkommen der lohnarbeitenden Bevölkerung, aber es gehört eher zu deren Selbstverständnis dazu! Und überhaupt werden Kulturinstitutionen ja auch mitfinanziert von Stiftungen und Spenden von Konglomeraten, in deren Aufsichtsrat man sitzt. 🥳 Davon sollte man sich aber nicht die gute Laune verderben lassen, denn der kulturferne "Pöbel", der wie in der Geschichte fast immer die physische [und psychische?, Anm. J.L.] Hauptlast trägt, zerfleischt sich selbst allzu gerne und denunziert (z. B. bei Hartz IV) und tritt nach unten, wie es eben geht, wenn er sich nicht bei Brot & Spielen in modernen Gladiatorenschlachten amüsiert. Tja, Menschheit. 🦴💀👻🙈 Ärgern ist nutzlos. Gärtnern, Tanz und jüdischer Humor trösten über diese Seiten des Lebens. 🌻

Kommentar vom 2020-06-14, 20:58

Ja, auch die psychische Hauptlast, wohl wahr, kein Wunder, dass Arbeiter nach der Erschöpfung durch Monotonie am Fließband 🏭 und in Dienstleistungsjobs den hohen feinen Künsten gegenüber oft ertauben/erblinden. 🛌 Der fünfminütige Schlager ist erholsamer als zwei Stunden Brahms oder die Tosca 🧟‍♂️ :-( [Ganz zu schweigen von Schönberg oder Nine Inch Nails, J.L.] Aber ach, Sie gehören vom Status her genau mittlerweile zu dieser bildungsbürgerlichen Gruppe; beim gemeinsamen Rambulieren 🦝 gegen das Bildunxsystem obliegt 🧙‍♂️ ja die Kunst des Unterrichtens & die Pflicht der Prüfung 🕸 - und die Frustration an der Hochschule wird angemessen kommodifiziert; die doppelten Unsicherheiten heutiger Doktoranden-Generations-Prekariät müssen Sie ja glücklicherweise nicht erleiden. Sprich, auch Sie könnten trotz Ihres Edupunk-Spirits 🧝‍♂️ oder gerade wegen ihm :-) ein Opernlogenabo halten oder großzügiger Stifter für das Museum Theta oder das Ensemble Guerrillenne sein. ;-) Oder scheut man als Informatiker, Bastler, Theoretiker 🧚‍♂️ auch eher die Potekimschen Dörfer ⛲ der "Hochkultur"?

Kommentar vom 2020-06-15, 13:30

@Kommentator(in) von 20:58: Ich fühle keine Verpflichtung (ggf. verbunden mit synthetic happiness), schräge MuZIq zu hören und eklige Nahrung zu mir zu nehmen, um zum Club zu gehören. J.L.

Kommentar vom 2020-06-15, 23:36

Eine wunderbar zynische Verwendung des Begriffes der Synthetic Happiness. Bestimmte Akademikerkreise müssen sich eben mit oftmals mittelmäßigen, gecaterten Banketts, schrillen Tönen & Insider-Palaver gegenseitig von der eigenen Wichtigkeit überzeugen. Physiker, die nicht in diesen Kreisen sozialisiert wurden, sind oft seit Jugend an so sehr mit der Essenz der Dinge beschäftigt, dass netzwerkende Geselligkeit (soziales Kapital, nach P.B., aufbauen) & Small Talk wie langweilige Zeitverschwendung wirken. Physikerkumpels wussten sich zwar auch bei der Beobachtung des Kabinetts der Eitelkeiten zu amüsieren, aber wer nicht mittanzt, bleibt eben Außenseiter. Manch tragische Opernmusik eignet sich wunderbar, um lästige Lärmkulissen quasi kannibaler Exzesse (Grill Partys, in Ballungsgebieten wohnt man oft zu nah) nerviger Nachbarn zu übertönen. ;-) Die wenigen wirklichen Opernliebhaber finden Tosca im Hintergrund zu profan, andere kriegen hier https://www.youtube.com/watch?v=jOIAi2XwuWo die Krise. :-)

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