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Die Blog-Postings sind Kommentare im Sinne von § 6 Abs. 1 MStV. Der Verfasser ist Jörn Loviscach, falls jeweils nicht anders angegeben. Die Blog-Postings könnten Kraftausdrücke, potenziell verstörende Tatsachenbehauptungen und/oder Darstellungen von Stereotypen enthalten. Die Beiträge der vergangenen Wochen werden als Bestandteil der Internet-Geschichte in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Menschliche Autor*innen können unzutreffende Informationen über Personen, Orte oder Fakten liefern.
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2021-02-14 21:17
Vor anderthalb Jahren hatte ich bereits mal Erkenntnisse und Bedenken in einem Vortrag zusammengefasst. "Dank" Corona wollen immer mehr Leute so etwas produzieren; deshalb sind zwischenzeitlich Fragen aufgekommen, an die ich vorher nicht gedacht habe (unten nummeriert, damit man in Kommentaren leichter auf einzelne verweisen kann):
Kommentar vom 2021-02-19, 09:08
Klingt sehr negativ. Sind das wirklich Fragen gewesen?
1. Richtig. CC-Lizenzen kann ich nicht zurücknehmen. Das gilt so ähnlich für alle Publikationen, auch klassisch verschlossene. Non-Grata-Äußerungen sind nicht auf OER begrenzt.
2. Lehre ist mehr, als OER hinzuwerfen. Ich kenne niemanden, der/die mit meinen OER lehren möchte.
3. Warum nicht schöpferisch Mitwirkende angeben?
4. Richtig. Markenrechte sind übrigens auch ausgeschlossen. OER enthalten also vielleicht unfreie Bestandteile. Persönlich erstelle ich nur wenige Videos und remixe keine fremden.
5. Viele Lizenzversionen beinhalten ein "a later version", was den Remix minimal vereinfacht. Ich schreibe "Soweit nicht anders angegeben unterliegt das Werk...", und Nachnutzende müssen genau hinschauen, wo andere Angaben stehen. Herkunft/Historie mit den "richtigen" Angaben ist schwierig.
6. Ja, wir brauchen gute Beispiele.
7. Prüfe deine Quellen. Remixe keine Videos mit Dritten (oder prüfe).
Jens Lechtenbörger
Kommentar vom 2021-02-19, 12:31
@Jens Lechtenbörger:
"Sind das wirklich Fragen gewesen?" – Natürlich nicht, ich versuche doch immer, möglichst dramatisch klingendes Clickbait zu erfinden.
1. Wenn man Videos mit nichtoffener Lizenz auf dem eigenen Webserver oder mit der Standardlizenz auf YouTube hat, kann man die löschen, wann man will, und allen Leuten drohen, die die weiterverbreiten.
2. Ich höre immer, dass OER zum "Reuse" propagiert wird. Aber das können auch die überlauten Stimmen von wenigen sein.
3. Vom mir auch gerne alle schöpferisch Mitwirkenden angeben. Mir ging es darum, dass nicht klar ist, wer welches Recht zum Genanntwerden hat.
4. In der Tat. Dass (zumindest in CC-Version 4.0) die Markenrechte ausdrücklich ausgenommen sind (auch die der*des Urheber*in selbst!) ist ein übles U-Boot, zum Beispiel, was Logos von Unis auf den Folien angeht.
5. Bei den CC-Lizenzen ist "a later version" aber nicht vorgesehen. [Nachtrag: Nein, sondern in Version 4.0 nicht in allen Varianten der Lizenz erwähnt.] Bei GNU ist dagegen eine Option, dass man "or any later version" dazuschreibt, aber das ist natürlich gewagt: Wer weiß, was in den späteren Versionen der Lizenz drinstehen wird?
Bei 6. und 7. waren wir uns einig.
J.L.
Kommentar vom 2021-02-19, 16:48
1. Das ist richtig, lenkt aber vom Kern des Themas ab: Im Hochschulkontext werden Rechte regelmäßig an kommerzielle Verlage abgetreten. Die Arbeiten sind dann "publiziert" (oder paywalled), und das Löschen (womöglich gedruckter Zeitschriften oder Bücher) dürfte schwierig werden. Auch ohne CC-Lizenzen sind wir an diesen Kontrollverlust gewöhnt.
2. Ich würde gerne mehr OER weiternutzen. OER-Abbildungen finde ich gelegentlich bei Wikipedia, weniger im akademischen Umfeld. Da hülfe Werbung mehr als Abschreckung.
3. Richtig. Dieses Problem kennen wir von Publikationen. Mitwirkende Hilfskräfte nennen? Wo und wie?
4. Für OER empfehle ich die Trennung von Inhalt und Layout, wobei ich Logos als Teil des Layouts sehe. Ich empfehle das nicht nur, ich mache das auch so ;) Suchbegriff: emacs-reveal
5. CC BY-SA 2.0, 3.0, 4.0 erlauben "a later version". Ich habe Hoffnung. Wir gestalten unsere Zukunft auch durch (Aus-) Bildung. Vielleicht vermehrt mit OER.
Jens Lechtenbörger
Kommentar vom 2021-02-25, 12:03
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag, darüber hinaus mal ein manueller Pingback: Ich habe in einem Artikel für das Blog linuxnews.de auf Video und Text verwiesen: https://linuxnews.de/2021/02/die-probleme-mit-dem-freien-wissen/
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Lennart Diener
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