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Unterbeschäftigte Neuronen

2022-05-07 21:11

Zunächst die Sachlage: In der Auflösung des Osterrätsels gibt c't bekannt, dass mehr als 900 Leser (vielleicht auch Leser*innen?) eine Lösung eingesandt haben, davon etwa 350 auch eine für den Bonuslevel. Zu finden waren die Passwörter von Da-Vinci-Code-mäßig (Cryptex im Cryptex) ineinander verschachtelten Zip-Archiven. Zum Da-Vinci-Code passten auch die komischen Hinweise: Von der MP3-Datei über weißen Text auf weißem Grund per CSS bis hin zum Modem-Sound war so ungefähr alles dabei.

Nun die Deutung: Es gibt in der Leserschaft also mindestens 900 bemitleidenswerte Menschen mit chronischem oder zumindest akutem NFC. Und viel zu viel Zeit. Also, ich persönlich könnte bei so etwas nicht mitmachen, weil ich schon jeden Tag vier Stunden mit meinen Chinesisch-Vokabelzetteln durch den Wald gehen muss und den Rest des Tages darüber grübeln muss, wie man die Reluktanzkraft aus der Lorentzkraft herleiten kann, und so einen Kram.

Klar, dass es immer weniger Werbung in c't gibt. Man merkt halt als Werbetreibende*r, dass das bei so einem Publikum rausgeworfenes Geld ist. Aber es ist höchst löblich, wie sich die Redaktion noch um solche Menschen (wohl größtenteils Boomer?) kümmert, denen die überlebenswichtigen Future Skills wie der mentale Zugang zu dreißigsekündigen Hochkant-Videos wohl zeitlebens versperrt sein werden.

Kommentar vom 2022-05-07, 23:37

Das mit der Werbung ist mir gar nicht aufgefallen. Das zeigt wohl, wie intensiv ich die c't heutzutage lese.
Ich bin automatisch davon ausgegangen, dass es 45 % sind, hatte aber schon lange nicht mehr nachgezählt.
Aktuell scheinen es 17 % zu sein, wovon gefühlt die Hälfte von heise stammt. Da bin ich jetzt durchaus positiv überrascht, dass der redaktionelle Teil nicht auf 60 Seiten reduziert wurde. Sowas hat man ja in der Vergangenheit schon bei mehr als einer Zeitschrift erlebt.
Ich hoffe ja, dass das jetzt nicht dazu führt, dass die c't in Zukunft Werbung für Treppenlifte usw. bringt.
M.K.

Kommentar vom 2022-05-08, 09:21

@M.K.: Oh ja, und Werbung für Kreuzfahrten und für Mittel zur symptomatischen Behandlung von Erektionsstörungen. Oh, wait. J. L.

Kommentar vom 2022-05-08, 09:43

Google Lens klärt, wenn dir mal wieder alles chinesisch vorkommt!

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