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Wärmepumpen von Temu

2024-09-02 22:52

Kleiner Scherz. Nach der Art von rothaarige Japaner*innen. Aber warum eigentlich nicht? Warum soll man für eine Wärmepumpe allein, ohne den ganzen obendrein nötigen Rest, so viel bezahlen wie für einen Kleinwagen – mit superkomplexem Verbrennungsmotor und Autoradio? Ich habe hier ein Angebot für Wärmepumpe plus zwei Erdsonden für eine Doppelhaushälfte für round about 50.000 € liegen; also jetzt nur die Wärmebereitstellung, nix von wegen Heizkörpern oder so.

Die Förderung mit bis zu mehreren zehntausend Euro dürfte die Preise hübsch hochtreiben. Bei den Elektroautos hat das Ende der Förderung ja auch geholfen.

Ein Ende solcher Subventionen wird eine von hohen Verkaufspreisen gepamperte und ineffizient arbeitende Branche allerdings hart treffen. Schon jetzt gehts selbst auf internationalem Parkett so manchen Wärmepumpenhersteller*innen nicht so prickelnd (NIBE, Daikin).

Es scheint mir selbstverständlich, dass die Wärmepumpen-Industrie denselben Weg in den fernen Osten nimmt wie früher PV sowie Batterien und derzeit Elektro-Autos und Wind. Nicht mal der Weg in die Gegenrichtung, hin zum wilden Westen, will noch gelingen.

Neben der Förderung dürfte ein weiter Kostentreiber die Bastelei sein. Sobald ein*e Handwerker*in oder gar eine Ingenieur*in Hand anlegen muss, vergoldet sich der Preis. Wir brauchen stattdessen eine (flexible?) Standardlösung, die ohne Aufwand zu installieren ist, eben etwas von Temu oder aus dem Supermarkt um die Ecke. Nicht ohne Grund steht hierzulande inzwischen im dunkelsten Keller ein Balkonkraftwerk (nebenbei bemerkt, ein genialer Marketing-Name für ein Ding mit so wenig Ertrag).

Wenn man amerikanische Fenster hätte, könnte man einfach eine Wärmepumpe in Form eines aufrechten oder umgekehrten U auf den Sims stellen bzw. über den Sims legen, ohne Installationsarbeiten (1, 2). Wie geht so was mit unseren hiesigen Fenstern, ohne dass man komische Stoffabdeckungen daran klebt?

Obendrein frage ich mich, ob man für den hohen Preis der hiesigen Produkte immerhin Service erwarten kann. Ein Aspekt davon: Wenn ich sozusagen nicht beim 拼多多 kaufe, hätte ich gerne schon vor dem Kauf (und erst recht danach) technische Unterlagen, zum Beispiel dazu, was man an der Wärmepumpe wie ansteuern kann. Mit solchen Infos sind die Hersteller aber leider eher sparsam. Was diesen Aspekt angeht, gibt es allerdings auch positive Beispiele, etwa die Wechselrichter von SMA. Aber habt Ihr den Aktienkurs gesehen?

Kommentar vom 2024-09-03, 01:09

Danke fürs Thema und die Hinweise:
"Wenn man amerikanische Fenster hätte, könnte man einfach ..."
Mit unseren hiesigen Fenstern müsste es auch gehen, wenn man bereit ist, das Fenster etwas kleiner umbauen zu lassen.
Hmm, ob solche Wärmetauscher reichen, im Sommer und Winter die gewünschten Wärmetransporte zu leisten? Für die "Dunkelflaute" verbleibt dann noch die bisherige Heizung im Haus; aber 80% der jährlichen Wärmeregelung kann man vielleicht so dezentral lösen.
Bei großen Räumen vielleicht eine interessante Regelungsfrage, wie man die Geräte kooperativ betreibt, so dass nicht das eine Gerät (Kühlen) das andere Gerät (Heizen) mit Arbeit versorgt und beide dafür zusätzliche Energie umwandeln.
Gruß, MartinH - der leider keine Selbstbauanleitung dafür kennt

Kommentar vom 2024-09-17, 08:38

Okay, ist zwar nicht von Temu und auch ohne Erdsonde, aber dafür auch ohne große Heizkörper (geschweige denn Fußbodenheizung zu verlegen) :)
Und so eine Kernbohrung durch die Wand, empfinde ich deutlich einfacher, als das Fenster zu tauschen.
Also z.B.: ttps://danyon.de/produkt/danyon-split-klimaanlage-3-4kw-12-000-btu/
Sobald meine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist, habe ich so etwas für die meistgenutzten Zimmer im Haus vorgesehen. Für die schwierigen Tage und warmes Wasser bleibt die Gasheizung bestehen.
Ist in dem Angebot bereits das Ausschecken von Weltkriegsbomben enthalten? 🙈

Viele Grüße
Timo

Kommentar vom 2024-09-17, 12:29

@Timo: Die*der Vermieter*in könnte das mit der Kernbohrung nicht so lustig finden. – Gas parallel betreiben: Da müsste man nachrechnen, ob das GEG-technisch vom Prozentsatz des Energiebedarfs noch erlaubt ist. Und bei mir ist das Problem, dass die Therme nach nun 20+ Jahren auch einfach die Grätsche machen könnte. Nebenbei: Meine Frage an Vaillant, was die Artikelnummer der irgendwann wegen der Umstellung benötigten H-Gas-Düse ist, wurde abgeschmettert. Ich weiß schon, von welchem Hersteller ich ganz sicher keine Wärmepumpe kaufen werde. – Suche nach Weltkriegsbomben: Nach denen aus dem zweiten wurden schon vor dem Hausbau Luftbilder gescannt (oder zumindest haben wir dafür bezahlt); was den dritten angeht, haben wir aber in der Tat noch keine Resultate. J. L.

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