Home | Lehre | Videos | Texte | Vorträge | Software | Person | Impressum, Datenschutzerklärung | Blog RSS

Farbmanagement, Druck

Grundlegendes Farbmodell am Rechner: RGB = Rot/Grün/Blau (RagTime: Farben anlegen); "additiv": alles auf 0 ergibt Schwarz; quasi Scheinwerfer aufdrehen (Adobe Photoshop); sekundäre Farben: B+G = Cyan (Türkis), R+B = Magenta (Violett), R+G = Gelb; R+G+B = Weiß; RGB oft auch einstellbar als Farbe/Sättigung/Helligkeit (Windows Paint)

Kleineres Problem: RGB genügt nicht für alle Farbempfindungen (Laserrot, perfektes Schwarz ...). Größeres Problem: Jeder Monitor zeigt leicht andere Farben (Geräteabhängigkeit), zumindest, wenn man keine Tricks anwendet. Es gibt nicht "das" Rot 100%-0%-0%, "das" Grün 0%-100%-0% etc. Ärgerlich z.B. bei Katalogen im Web oder auf CD-ROM.

Farbwiedergabe im Druck: "subtraktiv", denn die Farben dunkeln das Papier ab, d.h. alles auf 0 ergibt Weiß; Farbmischung wie beim Malen. Andere Grundfarben nötig: Rot/Grün/Blau subtraktiv gibt nur Schmuddel (Adobe Photoshop). Stattdessen Farbmodell CMYK = Cyan/Magenta/Gelb/Schwarz. M+G = Rot, C+G = Grün, M+C = Violett (!), C+nicht zu viel M = Blau, C+M+Y = Schmuddelbraun; für tiefes Schwarz noch das Extra-Schwarz nötig (und für Text billiger, einfacher und schöner). Deshalb vier Farben: Vierfarbdruck.

Offset-Druck (üblich bis Auflagen von mehreren 100.000 Stück) und viele PC-Drucker können die Farben nicht variabel auftragen, sondern pro Punkt nur entweder 0 oder 100 % geben. Deshalb deutliche Rasterung (Beispielbild). Großauflage (Spiegel, Stern, Focus etc.) im Tiefdruck: variabler Farbauftrag pro Punkt.

Probleme beim Druck:


Klassische Lösung: In der Software mit CYMK arbeiten statt mit RGB (Beispiel: Farbeinstellung RagTime). Typisch für DTP-Programme, geht nicht mit Word & Co.

Moderne Lösung 1: In der Software Farben geräteunabhängig einstellen, typisch im Lab-Modell (Beispiel: RagTime). L = Helligkeit, a = Balance zwischen Grün und Rot, b = Balance zwischen Blau und Gelb. Dadurch wird ein Farbeindruck exakt beschrieben, unabhängig vom Gerät. Komplizierteres mathematisches Modell.

Moderne Lösung 2: Farbmanagement. Idee: Man speichert in "Profilen", wie Monitor und Drucker Farben wiedergeben. (Windows: Monitor-Eigenschaften, Drucker-Eigenschaften) Außerdem erhält jedes Bild ein Profil, wie seine Farbdaten zu verstehen sind; meist eingebaut in die Bilddatei. Das Farbmanagementsystem soll die Farbwerte dann für die Anzeige auf dem Monitor und für den Ausdruck umrechnen. Standard für Profile: ICC (International Color Consortium).

Beispiel: Vier Bilder mit gleichen Daten, aber verschiedenen Profilen in RagTime. Farbverwaltung anschalten: andere Darstellung. Monitor- und Druckerprofil wählen (unabhängig von Windows). Druckerfarben auf Bildschirm simulieren: Auch das Farbmanagement kann dem Drucker keine Farben abringen, die er technisch nicht erzeugen kann. Simulation des Auflagendrucks auf dem Probedrucker.

Vorsicht: Farbmanagement ist immer noch viel Theorie und wenig Praxis -- vor allem im Internet. Keine Wunder erwarten; im Zweifelsfall abschalten.

Zum Schluss ganz Praktisches zur Arbeit mit einer Druckerei: