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Gedanken zur Veranstaltungskritik (jl)
Vorbemerkung: Ich bin überrascht und erfreut, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehrmals pro Woche für 90 Minuten auf studiVZ, WoW und Twitter verzichten können, fast vollständig ;-) sogar auch auf SMS.
Eine Vor- und Nachbereitungszeit von nur ein bis zwei Stunden pro Woche ist allerdings ein Unding. Natürlich werden sich sehr viele von Ihnen noch in der vorlesungsfreien Zeit massiv mit dem Stoff beschäftigen, aber dann ist es eigentlich zu spät, weil die Inhalte stark aufeinander aufbauen (z.B. werden sowohl komplexe Zahlen wie auch Eigenvektoren bei Differentialgleichungen benötigt). Also muss ich demnächst im Praktikum doch mehr Prüfungsvorleistungen fordern.
Das Audimax ist sehr als Raum sehr unschön, nicht zuletzt akustisch für Fragen, aber anscheinend der einzige Raum mit einer brauchbar großen Projektionsfläche. Ich denke mal über eine Lösung mit zwei nebeneinander gestellten Beamern in einem anderen Raum nach.
Was mich an den Ankreuzfragen am meisten überrascht, ist, dass die Relevanz der Themen nicht ganz deutlich wird und dass Sie etwas die Zusammenfassung von Sinneinheiten vermissen. Ich dachte, beides würde ich schon genügend berücksichtigen. Da bitte ich um konkrete Tipps, was hier schief geht.
Ja, die Aufgaben sind meist frustrierend. Das ist praxisnah, sage ich ganz frech. Die Arbeit bei der Mathematik besteht nicht darin, Formeln auswendig zu lernen. (Bitte nicht tun! Verstehen statt auswendig zu lernen!) Die Arbeit besteht vielmehr darin, mit Modellen und Ansätzen zu jonglieren. Wenn Sie etwas Leichtes suchen, das Sie allein können, nehmen Sie die Fingerübungen, die ich ja auch ins Netz gestellt habe. Für die ist ja auch noch das Tutorium da. Im Seminar und im Praktikum will ich jedoch mit Ihnen nachdenken und diskutieren, sprich: Mathematik betreiben. Dafür bin ich da, sonst könnte das auch ein Tutor. Oder ein Computer.
Mein Tafelbild nicht nur im Seminar ist eine Katastrophe. Ich weiß das und will etwas daran tun. Ich könnte mich allerdings auch damit herauszureden versuchen, dass ich die Mathematik als Prozess darstellen will. Sachen entstehen, man entdeckt Möglichkeiten und probiert sie aus. Nichts ist in Stein gemeißelt. Was nachher gewöhnlicherweise im Buch steht, ist nicht mehr Mathematik, sondern tot.
Eine 90-minütige Übersicht über alle Themen gab es doch?