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Die Blog-Postings sind Kommentare im Sinne von § 6 Abs. 1 MStV. Der Verfasser ist Jörn Loviscach, falls jeweils nicht anders angegeben. Die Blog-Postings könnten Kraftausdrücke, potenziell verstörende Tatsachenbehauptungen und/oder Darstellungen von Stereotypen enthalten. Die Beiträge der vergangenen Wochen werden als Bestandteil der Internet-Geschichte in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Menschliche Autor*innen können unzutreffende Informationen über Personen, Orte oder Fakten liefern.
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2020-01-03 15:55
Machiavelli und Nixon waren Anhänger der Madman* Theory, also der These, dass unberechenbare (vulgo: irre) Aktionen und Reaktionen einem mehr Einfluss verschaffen. Das geht ja nicht nur in der Weltpolitik, sondern man kennt aus persönlicher Erfahrung genügend Beispiele für den Einsatz etwa in Schule und Hochschule – von Lehrenden ausgehend zur drastischen Förderung von Lernmotivation und Disziplin, von Lernenden ausgehend zur Etablierung großer Freiräume.
Roseanne McManuns hält allerdings in einer Untersuchung auf Basis von Analysen von Zeitungsberichten dagegen, dass der Einsatz solcher Mittel dazu führt, dass die Leute glauben, dass man unzurechnungsfähig ist und sie deshalb immer leiden werden, auch wenn sie tun, was man (gerade) will. [Nachtrag: Der vorige Satz ist nun klarer formuliert.] (Mir fällt leider gerade kein Beispiel aus GoT ein.) Allerdings berücksichtigt die Autorin ein zentrales Motiv nicht: das Wiedergewähltwerdenwollen.
Weil hier am Rand etwas Platz ist, noch einige mit dem Obigen in keinster Weise zusammenhängende präsidiale Äußerungen über Toilettenspülungen.
*Dieser Begriff ist historisch und deshalb nicht gegendert.
Kommentar vom 2020-01-03, 16:21
Könnten Sie bitte mal, wie es wissenschaftlich korrekten Gepflogenheiten entspricht , Ihre These zu Macchiavelli begründen? :-)Wir lesen Macchiavelli ähnlich, oftmals ist dieser Einfluss aber hauptsähclich der Kriegskunst, den Feind zu überraschen und zu überwältigen, geschuldet. Und "..dass der Einsatz solcher Mittel dazu führt, dass die Leute glauben, dass man unzurechnungsfähig ist und die Gegenseite deshalb immer leiden wird, auch wenn sie tut, was man (gerade) will..." Dass die Gegenseite leidet, ist für den Herrscher, den principe völlig irrelevant, wenn diese Gegenseite nur "tut", was man als Herrscher intendiert...(quelle suche ich später heraus) In gewissen Situationen empfiehlt er einem Herrscher, eroberte Städte niederzubrennen. salve
Kommentar vom 2020-01-03, 18:25
@Kommentator(in) von 16:21: Nach Lektüre: Oh, stimmt, ich bin einer üblichen Überinterpretation von https://it.wikisource.org/wiki/Discorsi_sopra_la_prima_Deca_di_Tito_Livio/Libro_terzo/Capitolo_2 zum Opfer gefallen. Danke für den Hinweis. Wir wollen den guten Niccolò ja nicht in schlechte Gesellschaft bringen! Blogposting ist sichtbar geändert. J.L.
Kommentar vom 2020-01-03, 19:52
Danke für den Link, wie großartig, Macchiavelli auf Altitalienisch zu lesen ... :-) "Dass die Gegenseite leidet ..." Das hatte ich! missverstanden, Sie meinten ja den Herrscher, der den Wahnsinn prätendiert, nicht wahr. Da muss man, wie Macchiavelli das tut, den Einzelfall betrachten. Mancheiner starb, bevor ihn die Dialektik der Geschichte einholte, auch an einem Schlangenbiss. Oder die Gerechtigkeit konnte nicht walten, da die Söldner schlecht bezahlt wurden. Die Struktur des Militärs ist durch die Blackrockisierung der US-Militätinterventionen den vielen und verschiedenen Söldnerheeren zu Zeiten Macchiavellis nicht vergleichbar, aber der Herrscher, der Krieg als Dienstleistung kauft, könnte, so denn diese über transnationale Firmen à la Schwarzfels angeboten werden, empfindliche Verluste der Souveränität erleiden.
Kommentar vom 2020-01-03, 20:33
@Kommentator(in) von 19:52: Das hatte ich auch ungeschickt formuliert. Nun geändert. – Blackrock? Blackwater? Xe? Academi? Constellis? Da steigt sowieso niemand mehr durch. J.L.
Kommentar vom 2020-05-12, 16:46
Heutzutage gerät man bei offen zur Schau getragenem Lobbyinsider-Wissen über "Bilderberg" etc. leider sowieso in den Verdacht, Verschwörungstheoretikerin zu sein ...
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