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2020-08-30 15:31
Auch für Bewertungsraster (Rubrics) gilt natürlich Campbell's Law: Sie wirken unschön auf das zurück, was sie messen sollen: "Instead of thinking about the topic they are writing about, students begin to think about how to master the rubric", schreibt Jennifer Hurley aus eigener Anschauung als Englisch-Lehrerin an einem Community College. "Instead of asking a student what she wants to say, we mark 'Thesis is unclear' on the rubric."
Die Autorin schreibt, sie habe das Benoten aufgegeben. Das hört sich radikaler an, als es dann ist: Bei ihr gibt es Noten nach dem getätigten Arbeitsaufwand – und die Tabelle dafür sieht spätestens für die Note A wieder schwer nach einem Bewertungsraster aus. Die Kriterien für die Note B laufen auf physische und mentale Anwesenheit hinaus; an diesem Punkt kommen wir ja hierzulande auch an, zum Beispiel mit Bonuspunkten für die Teilnahme an Tests während des Semesters: Noten als Arbeitslohn.
Ich würde als weiteres Argument gegen Rubrics noch anführen, dass man damit versucht, Pudding an die Wand zu nageln. Etwas wie "[w]riting style is clear, concise, and professional" liest sich auf den ersten Blick toll – bis man sich fragt, was "clear" und "concise" und "professional" denn bitte heißen mögen und ob 51 % "clear" noch reichen, aber 49 % "clear" nicht. Im Endeffekt läuft es doch so: Man schreibt zuerst drunter, was man als Gesamtnote erfühlt, – und dann kreuzt man im Bewertungsraster so an, dass sich diese Note auch ergibt.
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