Jörn Loviscach: Die Windfarm-Verschwörung

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Die Windfarm-Verschwörung

2022-12-27 13:28

Dass eine Neigung zu, sagen wir, "wahren" Fakten mit einer Einstellung gegen Windturbinen einhergeht, ist jetzt nicht so überraschend. Eigentlich ist der Zusammenhang sogar eher klein: r = –0,34 ist eine erklärte Varianz von nur 12 % und es sind "11 percentage points per standard deviation" (beide S. 1202). Letzeres und die Regressionskoeffizienten im Paper beziehen sich übrigens auf die in Prozent abgefragte Bereitschaft, dem Bau in der Nachbarschaft zuzustimmen, was die b-Werte schön hoch erscheinen lässt.

Abbildung 3 zeigt massive Ballungen bei 0 % und 100 %. Man müsste die Rechnungen noch mal genau daraufhin untersuchen, ob irgendwo eine Normalverteilung angenommen worden ist. Und die Umfragen sind so wenig belastbar wie Umfragen es immer sind; in diesem Fall stört mich besonders die fiktionale Annahme "Was wäre, wenn?". Woher sollen die Leute denn wissen, was sie dann machen werden? Wie verhalten sich Leute im Ernstfall? Außerdem waren alle der acht Studien nur mit online erreichbaren Menschen, die flüssig Deutsch sprechen (S. 1204). Welchen Teil der Bevölkerung schließt das aus? Und wie wichtig ist dieser Teil für Entscheidungen über Windturbinen?

Gut: Aufmerksamkeits-Checks in den Umfragen (S. 1204). Die hätte ich auch gerne mal in den studentischen Veranstaltungskritiken (vulgo "Evaluationen").

Es fehlt eine Disclosure über die Einstellung der Autor*innen zum Thema. Die Formulierung "pockets of resistance" (S. 1200) lässt mich die ähnen.

Anticipating and defusing the role of conspiracy beliefs in shaping opposition to wind farms

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