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Die Blog-Postings sind Kommentare im Sinne von § 6 Abs. 1 MStV. Der Verfasser ist Jörn Loviscach, falls jeweils nicht anders angegeben. Die Blog-Postings könnten Kraftausdrücke, potenziell verstörende Tatsachenbehauptungen und/oder Darstellungen von Stereotypen enthalten. Die Beiträge der vergangenen Wochen werden als Bestandteil der Internet-Geschichte in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Menschliche Autor*innen können unzutreffende Informationen über Personen, Orte oder Fakten liefern.
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2023-08-12 23:05
Stellt Euch vor, Studiengänge würden finanziell ausgetrocknet, wenn zu wenige Absolvent*innen einen Job finden. Geniales Management by Numbers! NPM at its best! Wenn bloß der blöde Campbell und der blöde Goodhart nicht wären. Ach, ach: China Steps Up Crackdown on Fake Employment as Students Face Continued Pressure From Universities.
Das System wird also durchvirtualisiert: Im Studium Fake-Prüfungen und Fake-Paper, nach dem Studium Fake-Beschäftigungen. Die scheinen mir konsequenter zu sein als die Bullshit Jobs. Nebenbei bemerkt: Hat jemand für eine soziologische Studie zu Letzteren schon mal Mathe-Profs interviewt?
Ich weiß gar nicht, wie #IchbinHanna und ihre Schwestern und Brüder bezüglich Fake-Anstellungen einzuordnen wären. Man könnte ja eine erfolgreiche Vermittlung in Beschäftigungsverhältnisse durch Aufblähen von Projektstellen simulieren.
Manchmal ist die Politik nur mittelbar an den Vermittlungsquoten interessiert, zum Beispiel bei der nicht allzu indirekten Förderung der vom Staat *hüstel* total unabhängigen US-Unis/Colleges mittels Studienkrediten und Studienzuschüssen. Uncle Sam als Financier möchte vielleicht doch ein paar der Dollars wiedersehen. Obama hatte und Biden hat mit Gainful Employment so etwas vor. Der Markt wird sicher eine Lösung finden, um auch diese Zahlen wunschgemäß zu liefern.
Kommentar vom 2023-08-13, 21:56
Ich denke, das Problem ist eher die Absolventenzentrierung, die natürlich für die Verwaltungen viel einfacher zu verfolgen sind - wenn man auf die offenen Stellen schauen würde, statt auf die Absolventen, wäre es deutlich schwerer, die Kennzahlen zu verschieben.
Gruss (dg)
Kommentar vom 2023-08-13, 23:21
@dg: Wenn ich ein Unternehmen hätte, das am Untergehen ist, würde ich endlos viele Stellenanzeigen schalten (aber die Stellen nie besetzen, klaro), um meine Banken und Aktionär*innen in Sicherheit zu wiegen. J. L.
Kommentar vom 2023-08-14, 00:21
@JL: Das wäre dann aber vermutlich ein eher kleines Unternehmen, sonst würden die Banken und Aktionär*innen ableiten, dass die besten Angestellten das sinkende Schiff verlassen ...
Gruss (dg)
Kommentar vom 2023-08-14, 09:15
@dg: Neinnein, mein Unternehmen expandiert unaufhörlich. Das macht man so! Lustigerweise greifen also auch bei Stellenanzeigen wieder Campbell und Goodhart. J. L.
Kommentar vom 2023-08-14, 14:07
@JL: Das klingt ja fast so, als ob ein Zusammenhang zwischen dem Kursrisiko "Mitarbeiter" und der Unternehmensexpansion bestünde. Campbell und Goodhart mögen da greifen, aber mit anderem Vorzeichen.
Kommentar vom 2023-08-14, 15:01
@Kommentator*in von 14:07: Das verstehe ich nicht. Stellenanzeigen könnten zwar auch ein Zeichen sein, dass die Leute fluchtartig den Laden verlassen, scheinen aber eher (siehe den WSJ-Artikel aus meinem vorigen Kommentar) genutzt zu werden, um den Eindruck einer Expansion des Unternehmens zu erzeugen. Campbell und Goodhart gehen dann so: Eine hohe Zahl an Stellenanzeigen ist ein Indikator für Wachstum; dieser Indikator gerät deshalb unter Beobachtung; also treibt man ihn künstlich hoch. J. L.
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